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Schule Verband: Angehende Lehrkräfte sollen aufs Land

Praxissemester statt Praxisschock: Viele Lehrerinnen und Lehrer tun sich schwer mit dem Wechsel aus dem Hörsaal in das Klassenzimmer. Der Philologenverband setzt auf einen Vorschlag mit „Klebeeffekt“.

Von dpa 11.02.2025, 13:20
Jede siebte Unterrichtsstunde fällt angesichts des Personalmangels aus, kritisiert der Philologenverband. (Symbolbild)
Jede siebte Unterrichtsstunde fällt angesichts des Personalmangels aus, kritisiert der Philologenverband. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Angehende Lehrerinnen und Lehrer sollten schon im Studium für ein halbes Jahr an die Schulen gehen - und das vorzugsweise auf dem Land, fordert der Philologenverband Niedersachsen (PHVN). Das soll dem Mangel an Lehrkräften in ländlichen Regionen entgegenwirken und den Praxisschock nach dem Studium lindern.

Integriert werden soll das Praxissemester dem Vorschlag zufolge in das Masterstudium. Schulen in ländlichen Regionen sollen bei der Verteilung der Studierenden bevorzugt werden - mit der Hoffnung auf einen „Klebeeffekt“, wie der Vorsitzende Christoph Rabbow sagte. „Man muss die Vorteile des Landlebens kennenlernen, um sich dafür zu entscheiden“, heißt es in einem Positionspapier des Verbandes, der überwiegend Gymnasiallehrer vertritt.

Land soll Lehrkräfte einstellen, bevor der Bedarf entsteht

Die Studierenden sollen in dem Praxissemester nach Vorstellung des PHVN von den Schulen eng begleitet werden und keinen eigenverantwortlichen Unterricht geben. Bislang beklagen viele Referendare, dass ihnen der Übergang in das Lehramt schwerfällt.

Mit Blick auf den anhaltenden Mangel an Lehrkräften fordert der PHVN zudem mehr Flexibilität bei den Stellenangeboten des Landes. Landesweit falle derzeit jede siebte Unterrichtsstunde aus, sagte Rabbow. „Das ist zu viel.“

Verfügbare Lehrkräfte sollten deshalb auch schon eingestellt werden, wenn der Bedarf für ihre Fächer oder in ihrer Region absehbar erst in einem Jahr entstehen wird. Auch die Absolventen müssten sich aber stärker auf eine Stelle auf dem Land einlassen. „Da brauchen wir mehr Akzeptanz auch von der jüngeren Generation“, sagte Rabbow.