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Umwelt Umwelt: Vogelkirsche ist Baum des Jahres 2010

22.10.2009, 10:11
Eine Allee mit herbstlich gefärbten Vogel-Kirschen (FOTO: DPA)
Eine Allee mit herbstlich gefärbten Vogel-Kirschen (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Süßkirschenseien Zuchtformen der Vogelkirsche und nur schwer voneinander zuunterscheiden. Da die Vogelkirsche (Prunus avium) Hitze undTrockenheit verträgt, könnte sie vom Klimawandel profitieren, sagteder Kuratoriumsvorsitzende Silvius Wodarz.

In der Krone einer frei stehenden Vogelkirsche mit bis zu einerMillion Blüten gibt es reichlich Nektar für Hummeln und Bienen. Dergenügsame Baum kann im Wald bis zu 30 Meter hoch und 150 Jahre alt werden. Da er nur wenig Nährstoffe und Feuchtigkeit braucht, wächster auch auf Schuttflächen.

Vogelkirschen stehen an Waldrändern und in freien Landschaften.Die Früchte der Wildform sind deutlich kleiner als Süßkirschen.Alleen mit Vogelkirschen seien selten geworden, sie finden sich nochan Nebenstraßen und Feldwegen. Auch im Berliner Stadtteil PrenzlauerBerg gibt es noch eine solche Baumreihe. Das wertvolle Holz derVogelkirsche ist auch als Furnier geschätzt.

Für die Veredelung zur Süßkirsche werden Zweige auf dieVogelkirsche gepfropft. Kulturkirschen sind an knollenartigenVerdickungen des Stammes - der Pfropfstelle - zu erkennen. Die Römerbrachten die Kulturkirsche nach Mitteleuropa. Heute beträgt dieJahresernte an Süßkirschen weltweit etwa 2 Millionen Tonnen. InEuropa ist Deutschland das Land mit der größten Erntemenge (2008:rund 60 000 Tonnen ohne private Kirschbäume).

Kirschkerne sind auch Kunstobjekte. Im «Grünen Gewölbe» in Dresdenist ein Kern aus dem Jahre 1589 mit 185 geschnitzten Gesichtern zubewundern. Kirschkernkissen lindern zudem Rheuma und Hexenschuss.Auch Weltmeisterschaften im Kirschkern-Weitspucken werdenausgetragen. Ein ästhetisches Highlight der Vogel- und Süßkirsche istihre leuchtende Herbstfärbung, betonte das Kuratorium. Dass Gremiumempfahl, jetzt einen Kirschbaum zu pflanzen.

Im Vorjahr war der Bergahorn gekürt worden. Die Auszeichnung wirdseit 1989 jährlich vergeben. Mehrere Organisationen gründeten 1991das Kuratorium Baum des Jahres. Mit der Baum-Wahl soll mehrSensibilität für das lebendige Kulturgut geschaffen werden. Nur weretwas über Baumarten wisse, könne auch ökologische Zusammenhängeverstehen, argumentiert der Deutsche Forstverein.