Niedersächsischer Landtag Ukrainischer Botschafter: „Fühlen uns im dritten Weltkrieg“
Zehntausende Tote, kaputte Städte, verwüstete Landschaften – seit drei Jahren führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Im niedersächsischen Landtag macht Botschafter Makeiev den Ernst der Lage klar.

Hannover - Rund drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Lage der Ukraine ihrem Botschafter Oleksii Makeiev zufolge unverändert schwierig. „Wir in der Ukraine, wir fühlen uns im dritten Weltkrieg“, sagte Makeiev im niedersächsischen Landtag. „Das ist die Realität.“
Die Zeit der Symbole sei längst vorbei, es brauche konkrete Taten. „Hier in Niedersachsen, da bin ich mir sicher, versteht man das.“ Makeiev dankte dem Land für die Unterstützung und lobte die Zusammenarbeit. Seit einem Jahr gibt es eine Solidaritätspartnerschaft zwischen Niedersachsen und der ukrainischen Oblast Mykolajiw.
Wie Niedersachsen die Region Mykolajiw unterstützt
Niedersachsen sendet unter anderem humanitäre Hilfe und unterstützt beim Wiederaufbau von Städten, Infrastruktur und Logistik. Mykolajiw liegt am Schwarzen Meer, östlich von Odessa. Die Region wird aufgrund ihrer relativen Nähe zur Front häufig von russischen Truppen angegriffen.
„Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen und Frieden in Europa zurückgewinnen“, sagte Makeiev. Jetzt brauche es Mut, nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Westen. Für Makeievs Rede gab es anhaltenden Beifall aller Fraktionen. Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) sagte dem Botschafter: „Wir stehen, wie auch das gesamte freie Europa, entschieden an Ihrer Seite.“
In der Portikushalle des Landtags ist bis zum 21. März eine Fotoausstellung zum Kriegsalltag in der Ukraine zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.