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Türkei Türkei: Flammeninferno bei Flugzeugabsturz

08.01.2003, 21:01
Angehörige von Absturzopfern. (Foto: dpa)
Angehörige von Absturzopfern. (Foto: dpa) EPA

Diyarbakir/dpa. - Bei einem Flugzeugabsturz im Südosten der Türkei sind am Mittwochabend vermutlich 74 der 80 Insassen ums Leben gekommen, darunter drei Ausländer. Nach Angaben des türkischen Verkehrsministeriums war die Nationalität der Ausländer zunächst unklar. Sechs Passagiere überlebten das Unglück, das sich bei dichtem Nebel in der Nähe der Stadt Diyarbakir ereignete. Ministerpräsident Abdullah Gül schloss einen terroristischen Anschlag aus. «Davon kann nach ersten Erkenntnissen keine Rede sein», sagte Gül auf Fragen von Journalisten.

Die in Istanbul gestartete Maschine vom Typ British Aerospace BAe RJ-100 war nach Angaben der Fluggesellschaft Turkish Airlines fünf Kilometer vor der Landebahn auf militärischem Gebiet aufgeschlagen und in Flammen aufgegangen. Auch Stunden nach dem Unglück war erst die Hälfte der Leichen geborgen. Genauen Aufschluss über die Unglücksursache soll die Auswertung der Aufzeichnungsgeräte ergeben. Bislang sei eine Black Box gefunden worden, berichtete der Generaldirektor der Fluggesellschaft im türkischen Fernsehen.

Das vierstrahlige Regionalverkehrsflugzeug war um 17.35 Uhr (MEZ) in Istanbul gestartet und hatte um 19.15 (MEZ) in Diyarbakir landen sollen. «Ich wurde weit hinaus auf einen Strohhaufen geschleudert», berichtete einer der Überlebenden der Nachrichtenagentur Anadolu. «Das Flugzeug war in zwei Teile gebrochen, alles brannte, dann eine Explosion.» Er habe noch zwei Männer gesehen, die gerettet wurden. «Dann kamen die Soldaten und brachten uns ins Krankenhaus».