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Tipps bei hohen Temperaturen im Check Hochsommer in Sachsen-Anhalt: Wir klären die bekanntesten Hitze-Mythen

Der Sommer läuft in Sachsen-Anhalt zu Hochform auf und knackt dabei die 30-Grad-Marke. Welche Tipps und Tricks gegen die Hitze helfen und bei welchen Ratschlägen es sich nur um heiße Luft handelt.

Von Gero Hirschelmann/rh Aktualisiert: 16.07.2024, 17:08
Helle Kleidung, viel trinken, ständiges Lüften - was hilft wirklich gegen die Sommerhitze in Sachsen-Anhalt? 
Helle Kleidung, viel trinken, ständiges Lüften - was hilft wirklich gegen die Sommerhitze in Sachsen-Anhalt?  Foto: dpa

Halle (Saale)/DUR. - Es herrscht Hochsommer in Sachsen-Anhalt. Die Folge: Temperaturen über 30 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Wir klären, welche Tipps und Tricks gegen die Hitze helfen und welche Ratschläge sie getrost in den Wind schießen können.

Dunkle Kleidung zieht die Wärme an

Stimmt nicht! Hell oder dunkel: Die Farbe der Kleidung spielt absolut keine Rolle. Viel wichtiger ist es, die Beschaffenheit des Stoffes zu beachten. Luftig, bequem im Schnitt und leicht sollten die Sachen sein. Dann kann sich die Hitze nicht zwischen Haut und Kleidung stauen.

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Kaltes Wasser trinken erfrischt

Eher nicht. Oder zumindest nur kurzzeitig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, über den Tag verteilt rund 1,5 Liter zu trinken. Bei Hitze dürften es für gesunde Menschen auch ruhig drei Liter sein. Doch was ist das beste Getränk an richtig heißen Tagen?

Eiskalte Getränke erfrischen nur kurzzeitig.
Eiskalte Getränke erfrischen nur kurzzeitig.
Foto: dpa

Zuerst gilt: Eiskalte Drinks erfrischen zwar kurzzeitig, aktivieren aber auch den Stoffwechsel. Dann schwitzt man weiter wie bisher. Besser eignen sich Getränke, die ungefähr Körpertemperatur haben.

Laut Experten eine Geheimwaffe gegen Hitze: lauwarmer Minztee. Denn Minze kühlt. Das enthaltene Menthol dockt genau an den Rezeptoren an, die normalerweise Kälte melden. Sie reagieren auf das Menthol und sorgen somit für ein Erfrischungsgefühl.

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Eine kalte Dusche bringt Kühlung

Ja - aber leider nur kurzzeitig. Denn eine kalte Dusche gibt dem Körper das Signal, sich wieder aufzuheizen. Somit wird der Effekt in sein Gegenteil verkehrt, letztlich schwitzt man sogar noch mehr als vorher.

Hilfreicher ist lauwarmes Wasser. Und wer sich nach dem Duschen nicht abtrocknet, erzeugt durch das verdunstende Wasser auf der Haut wenigstens eine kleine Kühlung.

Eine kalte Dusche gibt dem Körper das Signal, sich wieder aufzuheizen.
Eine kalte Dusche gibt dem Körper das Signal, sich wieder aufzuheizen.
Foto: dpa

Lüften und Durchzug sorgen für eine kühle Wohnung

Stimmt teilweise! Gelüftet werden sollte allerdings nur, solange es kühl ist. Das heißt: frühmorgens, abends und nachts. Tagsüber hingegen helfen verschlossene Fenster und verdunkelte Räume dabei, die Hitze gar nicht erst eindringen zu lassen.

Lüften sollte man nur, wenn es unbedingt notwendig ist, also wenn Geruchs- oder Schadstoffe herausmüssen. Oft hilft es, die Raumluft zu befeuchten, etwa mit nassen Handtüchern oder einem Luftbefeuchter.

Im Schatten kann man nicht braun werden

Falsch! Erkennbare und vor allem gesunde Bräune entsteht auch im Schatten. Das dauert zwar länger als in der prallen Sonne, dafür vermeidet man die Risiken direkter Sonneneinstrahlung wie die Folgen des UV-Lichts.

Und: Im Schatten wird man sogar sehr gleichmäßig braun. Sand, Gebäude oder Wasser reflektieren außerdem die UV-Strahlen. Deshalb ist es nicht zwingend erforderlich, sich in die pralle Sonne zu legen, um Farbe anzunehmen.

Schatten schützt vor Sonnenbrand

Auch das ist - leider - falsch. Für Sonnenbrand sind die UV-Strahlen der Sonne verantwortlich. Und im Schatten bekommt man noch circa 30 bis 40 Prozent der UV-Strahlung ab. Auch ein Sonnenschirm hält, je nach Beschaffenheit und Material, nur 30 Prozent der UV-Strahlen ab, das Blätterdach eines Baumes immerhin um die 80 Prozent.

Dunkle Haut braucht keine Creme

Unsinn! Auch dunkelhäutige Menschen benötigen Sonnenschutz, um keinen Sonnenbrand zu bekommen. Hellhäutige Menschen sind zwar meistens deutlich empfindlicher. Doch Menschen mit dunklerer Haut sind ebenso von den Auswirkungen der UV-Strahlen betroffen.

Das Blätterdach eines Baumes kann bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung abfangen.
Das Blätterdach eines Baumes kann bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung abfangen.
Foto: dpa

Vorbräunen im Solarium schützt vor Sonnenbrand

Nein! Im Optimalfall werden in Solarien nur UVA-Strahlen verwendet. Sonnenbrand und auch Hautkrebs werden aber durch UVB-Strahlen verursacht. Als Abhärtung ergibt das Solarium also keinen Sinn. Stattdessen schadet jeder Besuch im Sonnenstudio sogar tendenziell der Haut.

Je wärmer der Tag, umso brauner die Haut

Unsinn. Entscheidend für die Bräunung der Haut sind die UV-Strahlen. Für die Wärme sind aber die Infrarotstrahlen der Sonne verantwortlich.

Heißt: Ein sonniger, aber kalter Wintertag im Gebirge beim Skifahren wird die Haut viel mehr bräunen (oder einen Sonnenbrand hervorrufen), als ein durchwachsener Sonnentag mitten im Sommer.

Getränke kühlt man am besten im nächsten See

Das funktioniert nicht! Bier und andere Getränke können höchstens die Temperatur des jeweiligen Sees oder Flusses annehmen. Da diese im Sommer in den meisten Fällen bei über 20 Grad Celsius liegen dürfte, bringt die Aktion nicht viel.

Sinnvoller ist es, die Getränkeflaschen mit einem nassen Tuch zu umwickeln und einige Zeit zu warten. Das verdunstende Wasser sorgt für eine kleine Abkühlung. Ansonsten muss es doch wieder die gute alte Kühlbox richten.