Tiere Tiere: Erneut Lippenbär-Nachwuchs im Zoo Leipzig

Leipzig/dpa. - Über dasGeschlecht gibt es keine Erkenntnisse, weil «Malini» sichzurückgezogen hat. «Wir gehen da jetzt nicht rein, sondern lassenMutter und Junge in Ruhe», sagte Zoosprecherin Kathleen Raschke.Unterdessen laufen die Ermittlungen zur Tötung des früherenNachwuchses eines anderen Lippenbären-Weibchens bei derStaatsanwaltschaft Leipzig weiter. Der Zoo hatte den Bären am 27.Dezember kurz nach seiner Geburt eingeschläfert, nachdem er vonseiner Mutter verstoßen worden war.
«Der Fall wird derzeit noch geprüft», sagte ein Sprecher derStaatsanwaltschaft. Nach Angaben des Zoos ist der Behörde einSchreiben vorgelegt worden, in dem der Tierpark Rechenschaft über dieTötung des Tieres ablegt. Das Schreiben soll zudem an den DeutschenTierschutzbund in Bonn geschickt werden. Dieser hatte eine lückenloseKlärung des Falles gefordert. Ursprünglich wollte der Zoo bereitsvergangene Wochen antworten. «Mit Rücksicht auf die Stellungnahme andie Staatsanwaltschaft hat sich dies aber verzögert», sagte Raschke.
Wie der Zoo mitteilte, heißt es in der Erklärung unter anderem:«Eine gesunde, auch psychisch gesunde Aufzucht des Tieres wurde unterden gegebenen Umständen prognostisch als mit an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit ausgeschlossen.» Aus veterinär-medizinischer Sichtsei zudem damit zu rechnen gewesen, dass eine bei Jungtieren häufigauftretende Infektion des Atmungs- und Verdauungsapparat auftritt.Abschließend verweist der Zoo darauf, dass die Entscheidung zurTötung im Einklang mit international anerkannten wissenschaftlichenGrundsätzen und Empfehlungen für die Haltung und Aufzucht vonWildtieren, insbesondere auch Lippenbären, stehe.
Angesichts dieses umstrittenen Falles zeigte sich Zoodirektor JörgJunhold erfreut über den neuen Nachwuchs bei den Lippenbären. DieGeburt wurde erwartet. «Die Bärin hatte eine Trächtigkeit gezeigt»,sagte Raschke. Tierpfleger hätten darum eine «Mutterstube» imhinteren Bereich des Geheges eingerichtet. «Malini» kümmere sichliebevoll um den Nachwuchs. Mit Hilfe einer Bildübertragung aus demgeschützten Bereich konnte der Zoo erkennen, dass sie zwei Jungtieregeboren hat. Dies war zunächst unklar.