Brauchtum Tanzverbot am Karfreitag - Linke fordert erneut Diskussion
In Sachsen-Anhalt darf man am Karfreitag weder tanzen noch ins Stadion gehen. Für die Linke ist das ein Anachronismus - religiöse Verbote seien nicht mehr zeitgemäß.

Magdeburg - Ist das Tanzverbot an Karfreitag noch zeitgemäß? Die Linke in Sachsen-Anhalt hat erneut eine Debatte rund um das Verbot an den kommenden Feiertagen angestoßen. Es sei „längst überfällig“ zu diskutieren, ob ein solches Verbot noch in die heutige Gesellschaft passe, sagte der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Stefan Gebhardt.
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(Autoren: Franziska Hein und Jonas Schweer, epd)Hinweis: Sollte das Video nicht angezeigt werden, laden Sie bitte Ihren Browser neu.
Die Mehrheit der Bevölkerung im Land sei nicht religiös, dennoch würden an Karfreitag aus religiösen Gründen weiterhin Kultur- und Freizeitangebote eingeschränkt. „Jeder Mensch sollte selbst entscheiden dürfen, wie er oder sie Feiertage verbringt“, sagte der Linke-Politiker.
Gebhardt betonte auch, dass insbesondere die Clubszene unter den Folgen der Corona-Pandemie und steigenden Kosten leide. Statt Unterstützung gebe es zusätzliche Hürden. Die Debatte über das Tanzverbot sei deshalb auch ein Signal an Kulturschaffende.
Jahrelange Debatte
Seit Jahren gibt es deutschlandweit immer wieder Diskussionen über das sogenannte Tanzverbot. An „stillen Tagen“ wie Karfreitag sind in Sachsen-Anhalt Tanzveranstaltungen, Sportevents oder Zirkusauftritte ganztags verboten. Begründet wird das mit dem Charakter des Tages als Zeit des stillen Gedenkens und der Trauer.