Sanierung Hamburg-Berlin Tabbert: Bahn muss schnelleren Ersatzverkehr organisieren
Bald ist die Strecke Berlin-Hamburg dicht - mit Auswirkungen auf den Regionalverkehr. Fahrgäste kommen zwar mit Bussen ans Ziel. Doch Brandenburgs Verkehrsminister stellt das Bahn-Konzept infrage.
Potsdam - Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert hält den Ersatzverkehr während der geplanten Vollsperrung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin für unzureichend. „Der erste Aufschlag ist nicht ausreichend, da muss die Deutsche Bahn nachschärfen“, sagte der BSW-Politiker dem „Tagesspiegel“.
Er monierte, dass die Fahrtzeiten der mehr als 170 Ersatzbusse zu lang seien. Die Bahn müsse die Belastung der Pendler so gering wie möglich halten. Außerdem sei die Bauzeit mit neun Monaten zu lang. „Acht Monate, das ist das Maximum. Die Bauarbeiten sollten zügiger umgesetzt werden.“, sagte Tabbert. Zugleich räumte er ein, dass die Vollsperrung wohl notwendig sei. Die Bahn sei jedoch aufgefordert, „noch einmal alles auf den Tisch zu legen“.
Dreieinhalb statt eineinhalb Stunden Fahrt
Die Bahn saniert ab August die wichtige Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Dafür wird der Abschnitt für neun Monate komplett gesperrt. Das wirkt sich nicht nur auf den Fernverkehr, sondern auch auf den Regionalverkehr aus. Die Bahn hat deshalb einen umfangreichen Ersatzverkehr mit mehr als 170 Bussen angekündigt.
Für Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion bedeutet das große Einschränkungen und deutlich längere Fahrten. Die Fahrt von Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs zum Berliner Hauptbahnhof beispielsweise dauert dann nicht mehr eineinhalb Stunden - wie derzeit mit dem RE8 - sondern dreieinhalb Stunden. Im Fernverkehr werden die Züge umgeleitet und brauchen zwischen Hamburg und Berlin etwa 45 Minuten länger.
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