Mittler zwischen West und Ost „Wunden heilen, Narben bleiben“ - Bernhard Vogel in Zitaten
Erst Rheinland-Pfalz, dann Thüringen: Bernhard Vogel hat in zwei Bundesländern regiert. Auch nach seiner Amtszeit blieb er ein aktiver Beobachter der Politik. Jetzt ist der CDU-Politiker gestorben.

Speyer - Erst West, dann Ost: Bernhard Vogel hatte ein bewegtes Leben. In seinem Buch „Erst das Land“ (Verlag Herder) schildert er Schlüsselmomente. Hier einige Zitate aus dem Werk:
„Die Katastrophen von Ramstein 1988 und von Erfurt 2002 waren für mich die härtesten Prüfungen meines politischen Lebens.“
(Über die Flugtagkatastrophe in Ramstein und den Amoklauf von Erfurt)
„Auf dieses Ende war ich nicht vorbereitet. Eine Welt brach für mich zusammen. Es sollte Jahre dauern, bis ich einigermaßen damit fertigzuwerden begann. Aber auch heute gilt: Wunden heilen, Narben bleiben!“
(Über seine parteiinterne Niederlage in Rheinland-Pfalz 1988)
„Auf die Idee, mich der Politik zuzuwenden, bin ich bis zum Abschluss meines Studiums nie gekommen. Schon gar nicht habe ich beschlossen, Politiker zu werden.“
(Über seine Anfänge in Rheinland-Pfalz)
„Vom ersten Tag meines Dienstes in Thüringen an war mir bewusst gewesen, dass ich als "Wessi" nur eine Übergangslösung sein konnte.“
(Über seine Zeit in der Staatskanzlei in Erfurt)
„Wir waren nicht immer einer Meinung, aber ich habe mich immer auf Helmut Kohl verlassen können.“
(Über seinen jahrzehntelangen Parteikollegen Helmut Kohl)
„Ein Wagnis mit ungewissem Ausgang. Ich ahne nicht, was mich erwartet. Heute weiß ich: Es begann das größte Abenteuer meines Lebens!“
(Über seine Zeit in der Staatskanzlei in Erfurt)
„Koalitionen gelingen dann, wenn die Koalitionspartner ihren Erfolg wollen, wenn sie sich gegenseitig respektieren, wenn keiner den anderen überfordert.“
(Über seine Regierungen in Rheinland-Pfalz und Thüringen)
„Meine lange Amtszeit als Ministerpräsident - insgesamt 29 Jahre, 4 Monate und 5 Tage - brachte es mit sich, dass ich 58 Ministerpräsidentenkollegen kommen und gehen sah: 28 während meiner Zeit in Rheinland-Pfalz, 30 während meiner Thüringer Jahre.“
(Über seine Regierungszeit in Rheinland-Pfalz und Thüringen)
„Gorbatschow hat die Welt verändert - die Sowjetunion zu verändern und damit zu retten, gelang ihm nicht.“
(Über Ex-Kremlchef Michail Gorbatschow)