«Sing, mei Sachse sing!» «Sing, mei Sachse sing!»: Arndt Bause gestorben

Berlin/dpa. - Arndt Bause, der erfolgreichste Schlagerkomponist der DDR, ist tot. Er starb am Dienstag in Berlin im Alter von 66 Jahren, bestätigte seine Tochter der dpa einen Bericht der «Bild»-Zeitung (Mittwochausgabe). Der in Leipzig geborene «Rucksack-Berliner» komponierte mehr als 1300 Titel, darunter in Ostdeutschland so bekannte Hits wie «Gold in Deinen Augen» oder «Ich geh' vom Nordpol zum Südpol zu Fuß» für Frank Schöbel. Seinen größten Erfolg feierte Bause mit dem Schlager «Sing, mei Sachse sing!», gesungen von Jürgen Hart (rpt Hart).
Schöbel sagte der Zeitung zu der Todesnachricht: «Ich verliere einen lauten, freundlichen und direkten Partner.» Bause schrieb die Ohrwürmer, mit denen sich neben Schöbel auch Andreas Holm, Wolfgang Lippert, Hauff und Henkler, Jürgen Walter und Helga Hahnemann, deren Nachlassverwalter Bause auch war, und viele andere in die Herzen ihres Publikums sangen. «Gold in deinen Augen» (1972) mit Schöbel war sein erster richtiger Hit. Titel des «DDR- Schlagerfuzzis», wie er sich selbst nennt, gelangten bis in die Hit- Paraden im Westfernsehen. Eine längere Zusammenarbeit mit Karel Gott scheiterte an der Unzuverlässigkeit der «Prager Nachtigall», hatte sich Bause erinnert. Bei einer Zusammenarbeit mit Roy Black machte der VEB Deutsche Schallplatte im Osten einen Strich durch die Rechnung.
Den durchschlagendsten Erfolg landete Bause mit «Sing, mei Sachse sing!». Mit den Tantiemen der Sachsen-Hymne soll der viel begehrte und umtriebige Komponist allein eine Million Ostmark verdient haben, wollen Insider wissen. Der Text stammte von dem Leipziger Kabarettisten Jürgen Hart, der das Lied auch sang. Im Westen gab es unter anderem eine Version mit den Jacobs-Sisters.
Auf Bause wirkte die Wende wie ein Sturz ins kalte Wasser. «Die Leute im Osten wollten nur noch Westmusik. Und die Plattenfirmen im Westen suchten keine Künstler, Komponisten und Autoren aus dem Osten, sondern waren nur an dem neuen Absatzmarkt interessiert». In seiner zusammen mit der Autorin Gisela Steineckert veröffentlichten Biografie («Der Mann mit der goldenen Nase», Verlag Das Neue Berlin) mit vielen Schnurren und amüsanten Erinnerungen aus der DDR- Unterhaltungsszene machte Bause seinem Unmut darüber Luft.
Steineckert, frühere Präsidentin des Komitees für Unterhaltungskunst in der DDR, zeigte sich am Dienstag tief betroffen von dem «viel zu frühen Tod» eines Freundes und fügte hinzu: «Wir hatten noch so viel vor.»