Unwetter Gewitterreiche Woche endet: Heißes Wochenende zu erwarten
Die Gewitter der vergangenen Tage haben reichlich Regen gebracht - und mancherorts auch Schäden verursacht. Am letzten Ferienwochenende soll sich das Wetter von seiner ruhigeren Seite zeigen.
Stadtroda/Leipzig - Nach einer nassen Woche mit teils heftigen Gewittern steht Thüringen ein weitgehend trockenes und heißes Wochenende bevor. Dabei können die Temperaturen am Samstag örtlich auf bis zu 35 Grad Celsius steigen, wie es am Freitag vom Deutschen Wetterdienst hieß. Sogar auf dem Kamm des Thüringer Waldes seien 28 bis 30 Grad möglich. Am Sonntag werden Temperaturen zwischen 28 und 31 Grad erwartet. Anders als zuletzt soll es aber nicht mehr so schwül werden. „Das wird eine trockenere Hitze“, sagte ein Sprecher.
Bei neuerlichen starken Gewittern in Thüringen waren am Donnerstag vor allem in den östlichen Landesteilen große Regenmengen niedergegangen. In Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) fielen spätnachmittags und abends insgesamt 45 Liter Regen je Quadratmeter, wie der DWD-Meteorologe Florian Engelmann am Freitag auf Anfrage sagte. In Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis) wurden 41 Liter je Quadratmeter gemessen. In der nahe Jena gelegenen Stadt und ihren Ortsteilen verursachte das Unwetter zahlreiche Einsätze der Feuerwehr.
Laut Polizei überfluteten in Tröbnitz und Geisenhain Wasser, Schlamm und Matsch die Straßen. In Tröbnitz wurden auch Keller überschwemmt, wie das Landratsamt mitteilte. In geringerem Ausmaß sei auch Crossen im Elstertal betroffen gewesen. Unwetterbedingt seien 41 Feuerwehreinsätze im Landkreis verzeichnet worden.
Auf der Bahnstrecke zwischen Stadtroda und Jena prallte am späten Abend ein mit sieben Passagieren besetzter Zug der Erfurter Bahn gegen zwei umgestürzte Bäume auf den Gleisen, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Es sei niemand verletzt worden. Für die Passagiere sei ein Notverkehr eingerichtet worden. Von den Auswirkungen seien auch mehrere andere Bahnen beeinträchtigt gewesen. Der betroffene Zug sei beschädigt, aber noch fahrtüchtig gewesen. Kurz vor Mitternacht sei die Strecke wieder freigegeben worden.
„Das war ein Gewitter, das sich überhaupt nicht verlagern wollte“, sagte Engelmann. Deshalb seien an einzelnen Orten stundenlang große Mengen Regen gefallen. Vor allem die Gebiete östlich der Saale waren laut DWD betroffen.
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hatte am Donnerstag vor rasch ansteigenden Wasserständen in Flüssen und Bächen bei Gewittern mit Starkregen gewarnt. Auch flächenhafte Überschwemmungen abseits von Fließgewässern seien lokal möglich.