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Nach OP in den USA Nach OP in den USA: Siamesischer Zwilling Lea ist jetzt wieder zu Hause

07.12.2004, 12:03
Das siamesisches Zwillingskind Lea wird am Dienstag (07.12.2004) in Lemgo von seinem Vater Peter Block (Mitte) ins Haus getragen. Knapp drei Monate nach der dramatischen Trennung von ihrer Schwester ist das Siamesische Zwillingsmädchen Lea wieder zu Hause in Deutschland. Die siamesischen Zwillinge Lea und Tabea waren im September von einem US-amerikanischen Ärzteteam am Kopf getrennt worden. Die kleine Tabea überlebte den Eingriff nicht. Veröffentlichung nur mit dem Autorenhinweis: (Foto: dpa)
Das siamesisches Zwillingskind Lea wird am Dienstag (07.12.2004) in Lemgo von seinem Vater Peter Block (Mitte) ins Haus getragen. Knapp drei Monate nach der dramatischen Trennung von ihrer Schwester ist das Siamesische Zwillingsmädchen Lea wieder zu Hause in Deutschland. Die siamesischen Zwillinge Lea und Tabea waren im September von einem US-amerikanischen Ärzteteam am Kopf getrennt worden. Die kleine Tabea überlebte den Eingriff nicht. Veröffentlichung nur mit dem Autorenhinweis: (Foto: dpa) dpa

Lemgo/Frankfurt/Main/dpa. - US-amerikanische Ärzte hatten Lea im September von ihrer SchwesterTabea getrennt, mit der sie am Kopf zusammengewachsen war. Tabeaüberlebte den Eingriff nicht. Die Zwillinge waren bereits im Mai insamerikanische Baltimore gereist. «Wir hatten nur noch einen Gedankenin letzter Zeit: Wir wollen zurück zu unseren Familien nachDeutschland», sagte Leas Mutter Nelly dem Fernsehmagazin «Stern TV».

Das 16 Monate alte Kind erholt sich nur langsam von der schwerenOperation und muss wahrscheinlich mit bleibenden Schäden leben. Derbehandelnde amerikanische Chirurg Benjamin Carson rechnet damit, dassdas es auf Dauer Wahrnehmungsstörungen beim Sehen haben wird. Von derIntelligenz her sei das Mädchen aber «voll auf der Höhe». Therapie-Maßnahmen sollen teilweise auftretende Lähmungserscheinungen von Leaslinker Körperhälfte lindern. Lea bekommt auch Medikamente gegenepileptische Anfälle, die nach der Trennung aufgetreten waren.

Am vergangenen Mittwoch war das Kind noch einmal überraschendoperiert worden. Dabei ging es um einen Katheter, der bei Lea einen«Wasserkopf» verhindern sollte, aber defekt war, berichtet dieBielefelder Zeitung «Westfalen-Blatt» (Dienstag). In einem Interviewim September hatte Leas Mutter gesagt, die Bewältigung von Tabeas Todbeginne erst mit der Rückkehr in die Heimat wirklich: «Wir habenvieles, was uns geschenkt wurde, viele Spielsachen doppelt bekommen.»

Für Lea wurde auf dem Flug von Washington nach Frankfurt einekleine Krankenstation in der Boeing 747 installiert. In einemabgetrennten Teil der Kabine seien ein Bett und zwei Sitzplätze fürBegleiter aufgestellt worden, sagte Jürgen Uerlings vom Lufthansa-Kabinenpersonal. Sauerstoffgerät und EKG gehörten zur Ausrüstung. EinArzt und eine Krankenschwester flogen mit.