Abschied Monika Grütters will nicht mehr für Bundestag kandidieren
Monika Grütters hinterließ vor allem als Kulturstaatsministerin im Bund Spuren. Ihre wohl größte Niederlage erlebte sie indes in der Berliner CDU. Nun kündigt sie ihren Abschied aus der Politik an.
Berlin - Die frühere Kulturstaatsministerin und Berliner CDU-Chefin Monika Grütters will im kommenden Jahr nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren. Das kündigte die 62-Jährige in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen“ (FAZ) an. „So hoffe ich, wieder mehr Freiheit zu gewinnen für ein Engagement in der und für die Kultur, wo und wie auch immer“, so Grütters, die von 2013 bis 2021 unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Staatsministerin für Kultur und Medien war. Derzeit ist sie im Wissenschafts- und im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages aktiv.
„Deshalb ist jetzt der Moment, nach beinahe dreißig Jahren als Parlamentarierin und acht Jahren als Mitglied der Bundesregierung, selbstbestimmt aufzuhören, Abschied zu nehmen von einem Leben in der aktiven Bundespolitik, das mir stets eine große Erfüllung war“, schreibt sie weiter. Sie habe ihr bisheriges berufliches und politisches Wirken genossen. „Und trotz vieler Opfer, die auf dem Weg immer wieder gebracht werden müssen, bin ich meistens glücklich gewesen.“ Es habe aber auch Enttäuschungen gegeben.
Grütters war in der Politik „meistens glücklich“
Grütters verweist auf ihre mehr als vierzigjährige Mitgliedschaft in der CDU: „In der Partei habe ich gekämpft, viel gewonnen und auch mal verloren, jedenfalls nichts ausgelassen. Wir haben uns nichts geschenkt, wie man so sagt.“
Grütters wirkte von 1995 bis 2005 im Berliner Abgeordnetenhaus, ehe sie in den Bundestag wechselte. Von Ende 2016 bis Mai 2019 war sie Landesvorsitzende der CDU in der Hauptstadt, ehe sie der heutige Regierende Bürgermeister und CDU-Landeschef Kai Wegner aus diesem Amt drängte.
Dank des Regierenden Bürgermeisters
Wegner äußerte sich zu ihrem angekündigten Abschied aus der Politik: „Monika Grütters hat sich mit voller Leidenschaft für Berlin, für Kultur und für die Wissenschaft engagiert. Sie war stets an der Seite der Künstler und Kreativen und hat mit all ihrem Wirken in unserer Kulturmetropole Berlin große Spuren hinterlassen“, schrieb er bei X. Herzblut und Hingabe hätten ihre Arbeit geprägt. „Für alles, was Du bisher geleistet hast, danke ich Dir sehr und wünsche Dir für die Zukunft von Herzen alles Gute und viel Erfolg!“
Grütters wiederum gab ihrer Partei in ihrem Zeitungsbeitrag noch eine Mahnung mit auf den Weg: „Die CDU wäre gut beraten, mehr Frauen eine Chance auf gute Mandate zu geben.“