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Meryl Streep, Kate Winslet Meryl Streep, Kate Winslet, George Clooney, Judi Dench, Glenn Close und Co.: Hollywood-Stars sprechen sich gegen Harvey Weinstein aus

10.10.2017, 11:55
Meryl Streep zeigt sich entsetzt von Harvey Weinsteins (links) Verhalten.
Meryl Streep zeigt sich entsetzt von Harvey Weinsteins (links) Verhalten. GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Los Angeles - Oscar-Preisträgerin Meryl Streep (68) hat mit Entsetzen auf die „beschämenden Nachrichten“ über angebliche sexuelle Übergriffe des Hollywoodmoguls Harvey Weinstein (65) reagiert. „Die furchtlosen Frauen, die ihre Stimmen erhoben haben, um diesen Missbrauch zu enthüllen, sind unsere Heldinnen“, sagte die Schauspielerin am Montag in einer Stellungnahme via „Huffington Post“.

Streep erklärte aber, sie selbst habe von den Vorwürfen nichts gewusst. Sie sei von Harvey Weinstein stets „respektvoll“ behandelt worden. Das Verhalten des Filmproduzenten sei „unentschuldbar“, der Missbrauch von Macht sei aber weit verbreitet. Streep hatte mit der Weinstein Company mehrere Filme gedreht.

Clooney bezieht Stellung

Auch andere Weggefährten gehen auf Distanz zu Weinstein. So bezieht zum Beispiel Schauspieler George Clooney (56) Position: „Es ist unentschuldbar. Anders kann man es nicht ausdrücken“, sagte er dem Online-Magazin „The Daily Beast“ am Montagabend (Ortszeit). Er kenne Weinstein seit 20 Jahren, sei aber nie selbst Zeuge von anstößigem Verhalten des Produzenten geworden.

Clooney sagte, er habe seit den 90er Jahren von Gerüchten gehört, wonach „bestimmte Schauspielerinnen mit Harvey (Weinstein) geschlafen haben, um eine Rolle zu bekommen“. Dies habe für ihn aber so ausgesehen, als habe jemand die Kolleginnen erniedrigen wollen, „indem man ihnen abspricht, sie hätten die Rollen wegen ihres Könnens bekommen“.

Dench bietet Hilfe, Close ist wütend

Judi Dench offeriert in einem Statement „Unterstützung von ganzem Herzen“ für diejenigen, die sich über das Verhalten des Produzenten beschwert haben. Weinstein habe ihre Karriere in den vergangenen 20 Jahren gefördert. Sie sei aber „komplett ahnungslos“ gewesen was die Vorwürfe angehe, die „natürlich fürchterlich“ seien. Die 82-Jährige hatte 1999 einen Oscar für ihre Darstellung von Elizabeth I. im von Weinstein produzierten Film „Shakespeare in Love“ erhalten.

Auch Schauspielerin Glenn Close macht in der „New York Times“ die Aussage, dass sie „wütend und traurig sei“. Sie habe seit vielen Jahren von vagen Gerüchten gehört, wonach Weinstein ein unangemessenes Verhalten gegenüber Frauen gezeigt haben soll. Ihr gegenüber sei er aber immer anständig gewesen, verkündete die 70-jährige Schauspielerin.

Winslet, Moore und Ruffalo verurteilen Machtmissbrauch

Kate Winslet schließt sich ihren Kolleginnen an und nennt Weinsteins Verhalten „entsetzlich und skandalös und sehr, sehr falsch“. In ihrer Erklärung via „Variety“ sagt die Schauspielerin, sie habe gehofft, dass diese Art Geschichten alle erfundene Gerüchte wären. Aber vielleicht seien sie alle naiv gewesen. Winslet wünsche sich weiterhin „keine Toleranz mehr für solch abscheuliches Verhalten gegenüber Frauen überall auf der Welt“. Winslet hat für „Der Vorleser“, einen von der Weinstein Company produzierten Film, einen Oscar gewonnen.

Die Kollegin Julianne Moore hat einen Tweet von Mark Ruffallo geteilt, der das Verhalten Weinsteins auf seinem Twitter-Account als widerliche Machtausnutzung verurteilte. Er schreibt Weinsteins Taten seien schrecklich und hoffe, dass dies der Beginn vom Ende dieser Übergriffe sei. Moore fügt auf ihrem Twitter-Account hinzu, dass es beängstigend für Frauen sei, Nötigung und Missbrauch aufzudecken und sich dadurch persönlich bestimmt nichts gewinnen lasse. Sie dankt Ashley Judd und Rose McGowan, die als erste über Weinsteins Missbrauch sprachen, für ihren Mut.

Donna Karan verhaspelt sich

Anders als die anderen Stars, verteidigte Donna Karan am Sonntag auf dem roten Teppich der Ciné Fashion Film Award Mogul Weinstein bei einem Interview, berichtet die „Dailymail“. Karan sagte dort, dass sie die Weinsteins für wunderbare Leute halte. Sie versteigt sich zu der Äußerung, der Missbrauch werde mit der Art und Weise, wie sich Frauen kleiden und geben, von diesen eventuell selbst herauf beschworen.

Am Dienstag rudert die 69-Jährige jedoch zurück und sagt der „Dailymail“, ihre Erklärung wurde aus dem Zusammenhang gerissen und würde nicht widerspiegeln, wie sie über die Situation denke.

Für sie sei sexueller Missbrauch nicht akzeptabel, und es sei „ein Problem, das ein für alle Mal angegangen werden muss, egal um welche Person es sich handelt“.  Außerdem sagt sie: „Ich entschuldige mich bei allen, die ich verletzte habe und bei allen, die schon zum Opfer wurden“. (lk mit dpa)

Schauspielerin Meryl Streep zeigt sich entsetzt.
Schauspielerin Meryl Streep zeigt sich entsetzt.
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