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Mutmaßlicher Anschlag

Gleichberechtigung Löhne von Männern und Frauen gleichen sich an

Weiterhin verdienen Frauen in Niedersachsen weniger als Männer, auch wenn sich die Lücke schließt. Ein Sozialverband macht Vorschläge, was sich ändern soll.

Von dpa 13.02.2025, 11:54
In Niedersachsen ist die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen kleiner als im Bundesdurchschnitt. (Symbolbild)
In Niedersachsen ist die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen kleiner als im Bundesdurchschnitt. (Symbolbild) Annette Riedl/dpa

Hannover - Die Gehälter von Männern und Frauen in Niedersachsen haben sich zuletzt angenähert. Der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap fiel 2024 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf fünf Prozent, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Der Wert beschreibt den Verdienstunterschied zwischen den beiden Geschlechtern bei vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Arbeitszeiten.

Den Angaben nach hat sich auch der unbereinigte Gender Pay Gap weiter geschlossen - um drei Prozentpunkte auf 15 Prozent. Für den Wert wird der Brutto-Durchschnittsverdienst aller arbeitenden Männer und Frauen verglichen. Demnach erhielten Männer im Schnitt 25,22 Euro brutto und Frauen 21,34 Euro brutto pro Stunde. 

Auch bundesweit ging der unbereinigte Gender Pay Gap zurück - erstmals seit 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Lücke schrumpfte von 18 auf 16 Prozent. Der bereinigte Gender Pay Gap lag in Deutschland unverändert bei sechs Prozent. Für die Erhebung wurden jeweils die April-Gehälter 2023 und 2024 verglichen.

Monatslohn von Frauen stieg stärker

Die Statistiker führten die Entwicklung vor allem auf eine stärkere Entwicklung des Bruttomonatsverdienstes von Frauen zurück. Der stieg im Jahresvergleich um neun Prozent, bei Männern um fünf Prozent. Da Frauen viel häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer, unterscheiden sich die absoluten Größen aber beträchtlich: Frauen verdienten durchschnittlich 2.613 Euro pro Monat, Männer 3.821 Euro.

Der Sozialverband VdK in Niedersachsen begrüßte die Entwicklung. „Wir sind positiv überrascht: Nach Jahren großer Verdienstunterschiede tut sich endlich etwas am Arbeitsmarkt“, sagte die VdK-Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens. Laut ihrer Analyse machten sich unter anderem Lohnerhöhungen in frauendominierten Berufen wie Pflege und Erziehung bemerkbar.

Nichtsdestotrotz müsse die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessert werden. Frauen würden immer noch in Teilzeit gehen oder ganz mit der Arbeit aufhören, um sich um Kinder zu kümmern oder Angehörige zu pflegen. Es brauche mehr Betreuungsplätze für Pflegebedürftige und eine verlässliche Kinderbetreuung, teilte der VdK mit.