Keine Horror-Attraktion Josef Fritzl: Haus des österreichischen Inzesttäters ist verkauft
Wien - Das Haus des österreichischen Inzesttäters Josef Fritzl, der seine eigene Tochter 24 Jahre lang im Keller gefangen gehalten hatte, ist verkauft. Der örtliche Gastwirt Herbert Houska sagte am Montag der Online-Ausgabe der Wochenzeitung „Niederösterreichische Nachrichten“, seine Frau Ingrid habe das Haus in Amstetten gemeinsam mit einer Geschäftspartnerin erworben. In dem Haus sollen unter anderem Wohnungen für Houskas Personal entstehen.
„Man kann es nicht ewig leer stehen lassen. Wir müssen Leben hineinbringen. In zwei Jahren ist es wieder ein Haus wie jedes andere“, sagte Houska weiter. Die Schlüsselübergabe sei noch in dieser Woche. Der Kaufpreis für das Haus liege bei 160.000 Euro, sagte Fritzls Konkursverwalter Walter Anzböck der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Keller wurde zubetoniert
Fritzls Taten kamen im April 2008 ans Licht, ein knappes Jahr später wurde der inzwischen 81-Jährige wegen Mordes, Sklaverei, Vergewaltigung, Inzest, Freiheitsberaubung und Nötigung zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Keller, in dem er seine Tochter gefangen gehalten und sieben Kinder mit ihr gezeugt hatte, von denen eines starb, wurde 2013 zubetoniert.
Lange Zeit wurde über die Zukunft des Hauses gestritten. Die Behörden fürchteten zunächst, es könne zu einer Art Grusel-Touristenattraktion werden. Houska ist nach Angaben der Zeitung „Die Presse“ nicht nur Pächter des Amstettener Restaurants „Stadtbrauhof“, sondern auch Gesellschafter und Geschäftsführer der Striptease-Bar „Josefine“.
Neben Lehrlingen aus seinem Restaurant könnte er möglicherweise in dem Inzesthaus auch Mitarbeiterinnen seiner Bar unterbringen, spekulierte „Die Presse“. (afp)