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Equal Pay Day Frauen in der Verwaltung - Grüne fordern Daten zum Gehalt

Bekommen Frauen in der Berliner Verwaltung bei gleichen Aufgaben das gleiche Geld wie Männer? Berlins Grünen-Abgeordnete wollen es genauer wissen. Sie fordern dazu einen Bericht des Senats.

Von dpa 06.03.2025, 04:00
Die Grünen wollen wissen, wie es mit Bezahlung von Frauen in der Berliner Verwaltung aussieht. (Archivbild)
Die Grünen wollen wissen, wie es mit Bezahlung von Frauen in der Berliner Verwaltung aussieht. (Archivbild) Sebastian Gollnow/dpa

Berlin - Werden Frauen in der Berliner Verwaltung bei der Bezahlung benachteiligt? Die Grünen im Landesparlament wollen das klären und so erreichen, dass der Senat einen Equal-Pay-Bericht zu Verdienstunterschieden zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten des Landes Berlin vorlegt. Einen Antrag zu dem Thema hat die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus bereits eingereicht. 

„Wir möchten die Berliner Verwaltung nicht aus der Verantwortung entlassen, auf gerechte Bezahlung zu achten. Sie muss mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Bahar Haghanipour, der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Equal Pay Day am Freitag (7. März), der unmittelbar vor dem Internationalen Frauentag auf die unterschiedliche Entlohnung von Männern und Frauen aufmerksam macht.

Bei Eingruppierungen kann es zu Diskriminierungen kommen

„Bezahlung nach Tarif führt nicht automatisch zu Equal Pay“, sagte Haghanipour. „Man braucht, um handeln zu können, eine Datengrundlage. Deshalb braucht es diesen Equal-Pay-Bericht.“

Auch in der Verwaltung gebe es Unterschiede bei der Bezahlung von Männern und Frauen. „Eingruppierungen und Besoldung sind nicht geschlechtsneutral. Wir wollen dazu eine Übersicht haben“, so die Grünen-Abgeordnete. 

Beim Thema Eingruppierung gebe es Verhandlungsspielraum. „Wir wissen aus vielen Studien, dass es bei Männern in den Verhandlungen mehr Entgegenkommen gibt als bei Frauen“, so Haghanipour. „Berufserfahrung von Frauen wird nicht immer gleich anerkannt wie bei Männern.“ Hinzu komme ein teilweise intransparentes System von Zulagen.

In höheren Führungsebenen gibt es weniger Frauen

Und noch ein Aspekt, den die Grünen kritisch sehen: „In Führungspositionen gibt es weniger Frauen, je höher die Ebene ist. Das ist in der Wirtschaft massiv so, wir sehen das aber auch in der Verwaltung“, sagte Haghanipour. „Dort arbeiten überproportional viele Frauen, auch unter den Führungskräften, aber der Anteil nimmt mit jeder höheren Ebene ab.“ 

Die Verwaltung müsse ihre Einstellungskriterien geschlechtersensibel überarbeiten oder die Kriterien dazu, wie wer eingestuft wird, so die frauenpolitische Sprecherin.

„Man könnte auch eine Frauenquote für Führungspositionen verpflichtend machen oder über ein Kaskadenmodell nachdenken: Das heißt, der Frauenanteil muss auf der darüberliegenden Ebene so hoch liegen wie auf der darunter. Ziel muss Parität auf allen Ebenen sein.“