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Tarifstreit Hohe Streikbeteiligung bei BSR

Der Warnstreik bei der BSR läuft aus Sicht von Verdi gut. Auch an der Charité und den Vivantes-Kliniken wird gestreikt.

Von dpa Aktualisiert: 06.03.2025, 10:04
Berlinweit wird heute kein Müll abholt.
Berlinweit wird heute kein Müll abholt. Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Berlinweit wird wegen des Warnstreiks heute kein Müll abholt. Wegen der starken Streikbeteiligung gibt es eine Teilstilllegung bei der Berliner Stadtreinigung, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Diese betreffe die gesamte Müllabfuhr, die Sperrmüllabholung und alle Recyclinghöfe, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lisa Baumeister. 

Die Teilstilllegung sei eine Reaktion des Arbeitgebers auf den Streik, da die Arbeit aufgrund der internen Arbeitsorganisation nicht durchgeführt werden kann, wie Baumeister erklärte. Dadurch können auch Beschäftigte der BSR nicht arbeiten, die ursprünglich nicht streiken wollten. Die BSR zahlt ihnen für diese Zeit keinen Lohn. Aus Sicht von Verdi zeigt das Vorgehen, wie stark die Streikbewegung bei der BSR ist. 

BSR und nicht-ärztliches Klinikpersonal im Warnstreik

Auch Patientinnen und Patienten einiger Krankenhäuser sollten sich heute und morgen auf Einschränkungen einstellen: An der Charité und den Vivantes-Kliniken wird im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen gestreikt. An den Kliniken ist das nicht-ärztliche Personal zum Warnstreik aufgerufen. 

Charité verschiebt planbare Eingriffe

Die Charité stellte sich auf größere Einschränkungen ein. Planbare, nicht dringende Eingriffe seien verschoben worden, sagte ein Sprecher. „Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt, anderen Notfällen sowie alle lebenserhaltenden Maßnahmen werden wir selbstverständlich durchführen.“ 

Zeitgleich treten auch die Beschäftigten der Charité-Tochtergesellschaft CFM in den Streik, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Sie fordern die Bezahlung nach demselben Tarifvertrag wie die Charité-Beschäftigten, dem TVöD. Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Küche, Reinigung und Betriebstechnik. 

Nach Möglichkeit keine Einschränkungen bei Vivantes

An den Vivantes-Kliniken sollte es nach Möglichkeit keine Einschränkungen geben, wie ein Pressesprecher sagte. Genaueres könne er aber zunächst nicht mitteilen. Der Betrieb werde umorganisiert, und es seien im Vorfeld keine planbaren OPs abgesagt worden, sagte Christoph Lang. Notfälle würden sowieso behandelt, „da muss sich niemand Sorgen machen“. 

Nach der Streikkundgebung um 10.00 Uhr am Campus Virchow Klinikum sollten die Streikenden der Kliniken mit einer Demonstration durch den Wedding ziehen. 

Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Geld

Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März in Potsdam geplant.