In den USA ein Renner? Dieter Nuhr blamiert sich mit Buchkritik bei Al8ice Hasters

Halle (Saale) - Kabarettist Dieter Nuhr war mal wieder in seinem Element: „Scheinintellektualität“ einer „arroganten linken“ wollte er in seiner ARD-Sendung ausgemacht haben. Gemeint war Alice Hasters mit ihrem Bestseller „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“. Nuhrs Meinung stand fest: Das Buch selbst sei rassistisch und trage Mitschuld an der Präsidentschaft Donald Trumps. Es sei schließlich ein Bestseller in den USA.
Dumm nur: Bei seiner Aufregung hatte Nuhr eines vergessen: sich zumindest grob über das Buch zu informieren oder es gar zu lesen. Hatte Nuhr die 31-Jährige Hasters aufgrund von Namen und Aussehen als US-Amerikanerin verortet?
Alice Hasters ist Kölnerin - und ihr Buch in den USA nicht erschienen
Alice Hasters ist Kölnerin – und ihr Buch ist zwar in Deutschland ein Bestseller, in den USA aber gar nicht auf dem Markt. „Alice Hasters ist eine deutsche Autorin, sie hat es auf Deutsch geschrieben, die englischen Rechte haben wir leider noch nicht verkauft“, erklärt Jo Lendle vom Carl Hanser Verlag und kritisiert Nuhr deutlich: „Der Rassismus ist hier, Sie baden gerade Ihre Hände darin.“ Lendle weiter: „Sie wollen ja immer gerne was entlarven. Wie wäre es mal mit etwas anderem als Ihren Vorurteilen?“
Wenig später ruderte Nuhr dann ein wenig zurück. Er habe das Buch selbst gar nicht gemeint, sondern „solche“ Bücher. Gelesen hat Nuhr das Buch von Alice Hasters offenbar immer noch nicht. Dazu hat er aber bald Gelegenheit: „Das Buch ist in der Post zu Ihnen“, kündigte der Verlag an. (mz)