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Braunschweig Braunschweig: Straßenbahn entgleiste und stürzte in Fluss

18.11.2003, 13:30
Rettungskräfte der Polizei und Feuerwehr versuchen am Dienstag (18.11.03) in Braunschweig die in die Oker gefallene Strassenbahn der Linie drei zu sichern. (Foto: ddp)
Rettungskräfte der Polizei und Feuerwehr versuchen am Dienstag (18.11.03) in Braunschweig die in die Oker gefallene Strassenbahn der Linie drei zu sichern. (Foto: ddp) ddp

Braunschweig/dpa. - Eine mit rund 100 Fahrgästen vollbesetzte Straßenbahn ist am Dienstag in Braunschweig vier Meter tief in einen Fluss gestürzt. Elf Fahrgäste, darunter sechs Schüler, wurden leicht verletzt, mehrere erlitten einen Schock. Der vordere Teil der entgleisten Straßenbahn durchbrach am Morgen ein Brückengeländer und fiel vornüber in den Fluss Oker. Eine gut vier Zentimeter große Radmutter eines Lastwagens hatte sich in der Schiene verfangen und so fast eine Katastrophe ausgelöst. «Es war ein unglaubliches Glück, dass nicht mehr passiert ist», sagte Christopher Graffam, Sprecher der Braunschweiger Verkehrs-AG.

Mehrere Fahrgäste wurden völlig durchnässt und mussten durch die etwa einen Meter tiefe Oker an Land waten. Einige der Verunglückten hatten unter Schock den Unfallort sofort verlassen. Sie meldeten sich später bei den Rettungskräften, die von einem Notfallseelsorger unterstützt wurden. «Zehn der Passagiere wurden mit Hilfe der Polizei und eines besonders mutigen Fahrgastes aus dem abgestürzten Wagenteil geborgen», sagte Polizeisprecher Jochen Grande.

Die Bergung sollte bis in die Nachmittagsstunden andauern. Der in die Oker gestürzte Wagen musste von mehreren Kränen aus dem Wasser gehoben werden. Er sollte in die Schienen zurückgesetzt und von einem anderen Fahrzeug ins Depot geschleppt werden, sagte Graffam. Den Schaden schätzte er auf mindestens 100 000 Euro.

Der vordere Teil der 18 Meter langen Straßenbahn brach laut Graffam an der so genannten Ziehharmonika, dem Gelenkteil, bei der Entgleisung durch. Der zweite Wagenteil sprang ebenfalls aus den Schienen, neigte sich jedoch nur leicht zur Seite. Der angehängte Wagen blieb in den Gleisen. Die Polizei geht davon aus, dass ein Lastwagen die Radmutter unmittelbar vor dem Unfall verloren hatte.