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Nahost-Konflikt Attacke auf Studenten - laut Anklage antisemitisches Motiv

Ein Student wird von einem Kommilitonen verprügelt. Mutmaßlich aus antisemitischen Motiven, so die Anklage. Der Fall beschäftigt mehrere Gerichte.

Von dpa 24.09.2024, 15:22
Anklage nach Attacke auf FU-Studenten. (Archivbild)
Anklage nach Attacke auf FU-Studenten. (Archivbild) Christoph Soeder/dpa

Berlin - Rund sieben Monate nach der Attacke auf den jüdische Studenten Lahav Shapira hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen einen 23-Jährigen erhoben. Sie geht von antisemitischen Motiven aus, wie ein Sprecher mitteilte. Die Anklage wirft dem Kommilitonen des Opfers gefährliche Körperverletzung vor. Shapira kam damals mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus. 

Nach den Ermittlungen soll der 23-Jährige Shapira am 2. Februar 2024 in einer Bar in Berlin-Mitte getroffen haben. Als der damals 30-Jährige das Lokal verließ, soll er ihm gefolgt sein, um ihn wegen eines früheren Streits an der Freien Universität (FU) im Kontext mit dem Nahost-Konflikt zur Rede zu stellen. Laut Anklage war das politische Engagement des jüdischen Geschädigten im Zusammenhang mit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausschlaggebend für den körperlichen Angriff. 

Der mutmaßliche Täter erhielt nach dem Vorfall Hausverbot. Der Berliner Senat beabsichtigt als Konsequenz auf den Angriff, eine Verschärfung des Hochschulgesetzes umzusetzen. Die Opposition kritisiert die geplante Verschärfung. Shapira hat unterdessen gegen die FU geklagt. Das Verfahren liegt dem Verwaltungsgericht Berlin vor. Der Student wirft der Hochschule vor, sie habe nicht genug unternommen gegen antisemitische Diskriminierung.