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Flora und Fauna 20 Jahre Schmetterlingsbeobachtung - Falter werden weniger

Tausende Menschen beobachten seit 20 Jahren in ganz Deutschland für ein besonderes Projekt Schmetterlinge. Die Ergebnisse sind nicht durchweg positiv. Welche Arten sind nur noch selten zu beobachten?

Von dpa 14.03.2025, 12:41
Das Landkärtchen ist eines der Arten, das seit 2005 seltener geworden ist. (Archiv)
Das Landkärtchen ist eines der Arten, das seit 2005 seltener geworden ist. (Archiv) Wiemers/Senckenberg/dpa

Leipzig - Zahlreiche Schmetterlingsarten sind in Deutschland nach Angaben von Experten seltener geworden. Von 82 beobachtbaren Spezies seien 36 immer seltener zu sehen, wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) berichtet. Das Landkärtchen etwa war 2022 noch unter den häufigsten 20 Arten gelistet, ein Jahr später war es gar nicht mehr in der Tabelle zu finden. Auch die Beobachtungen des Tagpfauenauges hätten sich innerhalb eines Jahres halbiert. Weitere bedrohte Arten sind demnach der Schornsteinfeger, der Silbergrüne Bläuling und der Große Kohl-Weißling.

18 Arten kommen den Angaben zufolge mit dem zunehmend wärmer werdenden Klima zurecht und können sich vermehren, wie beispielsweise der Aurorafalter. Den meisten Arten schadet der Klimawandel aber sichtlich, hieß es. Schmetterlinge leben vor allem auf Weiden und Wiesen. Ein Rückgang der Arten sei ein Hinweis auf nicht ideale Bedingungen in ihrem Lebensraum, betonten die Experten.

Jubiläumsfeier in Leipzig mit internationalen Gästen

Seit zwei Jahrzehnten beobachtet das Projekt „Tagfalter Monitoring Deutschland“ des UFZ die Populationsentwicklung der Falter. Zur Jubiläumsfeier an diesem Samstag in Leipzig werden rund 200 Schmetterlingsexperten aus dem In- und Ausland die Entwicklungen diskutieren. 

Einsatz von Tausenden Ehrenamtlichen

Ermöglicht wird die Langzeitbeobachtung durch den Einsatz von 6.000 Ehrenamtlichen. Jeder Teilnehmer, sei es eine Schulklasse oder ein Rentner, erhält eine spezielle Anleitung sowie eine festgelegte Beobachtungsstrecke. Von April bis September zählten die Ehrenamtlichen in den vergangenen Jahren regelmäßig Schmetterlinge. In 20 Jahren kamen so fast 4,4 Millionen gezählte Tagfalter und 55.000 zurückgelegte Kilometer zusammen.