Hier schreibt Marc Rath Eine ganz besondere Woche
wieviele Nachrichten passen eigentlich in einen Tag und - ja - auch in eine Zeitung? Dieser Mittwoch dürfte da aus mehreren Gründen in die Geschichte eingehen. Der 6. November begann mit den ersten Ergebnissen der Präsidentschaftswahl in den USA und endete mit der Auflösung der Ampel-Koalition und der Ankündigung von vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland. Dass im Laufe des Tages die so genannte Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD in Sachsen platzte, bevor konkrete Regierungspläne überhaupt reiften, wurde da ebenso fast zur Randnotiz wie das Enttarnen der Neonazi-Gruppe „Sächsische Separatisten".
Extra-Frühschicht in der MZ-Redaktion
Es gibt übrigens keinen undankbareren Tag im Leben von Tageszeitungsjournalisten in Europa wie diese US-Wahl. Wenn die letzten Exemplare der Tagesproduktion gedruckt werden, laufen die ersten Ergebnisse ein. Inaktueller kann kaum eine andere Morgenlektüre sein - gäbe es da nicht inzwischen das E-Paper und meine Kollegen Kai Gauselmann und Rainer Wozny aus der MZ-Chefredaktion. Die setzten sich im noch nicht einmal grauen Mittwochmorgen vor ihre Bildschirme und produzierten aktualisierte Seiten mit ersten Ergebnissen und Einschätzungen vom Ausgang des Duells Trump vs. Harris. Um 7.38 Uhr war das aktuelle E-Paper am Start. Kostenlos für unsere Printleser über einen QR-Code in der nicht mehr ganz so aktuellen Druckausgabe.
Und am Abend ging es gleich weiter
Wie das Leben eben manchmal spielt - 15 Stunden später fuhren beide nochmals ihre Laptops hoch - nachdem die Eilmeldung „Bundeskanzler Scholz entlässt Finanzminister Lindner" über die Nachrichtenkanäle lief. Kai Gauselmann fasst diese turbulenten Stunden in seinem Leitartikel in der heutigen Ausgabe so zusammen: „In Europa wütet ein Krieg, die Wirtschaft lahmt, das politische System steht durch Rechtspopulisten unter Druck und niemand weiß, wie sich die Wahl Trumps auswirken wird: Die Bundesrepublik steht ökonomisch, sicherheitspolitisch und als Demokratie vor riesigen Herausforderungen."
Wie kommt das Land durch die Krise?
Es sind kluge Gedanken, die nach dieser Woche einen Nachhall verdient haben - „normale Bürger interessieren sich jetzt, in dieser schweren Krise, weniger dafür, wer jetzt wann was gesagt und getan hat. Jetzt ist vor allem eines wichtig: Wie kommt das Land durch die Krise, wie geht es weiter?" Den ganzen Artikel finden Sie hier. Und wenn Sie alle Entwicklungen noch einmal nachverfolgen wollen, empfehle ich Ihnen unseren Liveticker. Dort erfahren Sie natürlich auch, wie es weitergeht.
Viele offene Fragen nach der US-Wahl
Diese Frage stellte mein Kollege Matthias Müller dem halleschen Politikwissenschaftler Johannes Varwick mit Blick auf die internationale Lage nach dem Wahlsieg von Donald Trump: Muss Europa Angst haben? Für das Ende des Ukraine-Krieges sieht der streitbare Politikexperte übrigens durchaus Chancen. Aber lesen Sie es gerne selbst. Warum genau die Brombeer-Koalition im Nachbarland gescheitert ist und was jetzt passieren könnte, finden Sie übrigens hier in einer guten Übersicht.
Die Vielfalt des Landes findet sich im Lokalen
Vielleicht fragen Sie sich, wie ein solcher Newsletter entsteht? Bei mir beginnt die Arbeit dafür immer am Wochenende zuvor, wenn ich die Sonnabendausgaben unserer 17 Lokalausgaben durchstöbere. Da war an Ampel- und Brombeer-Aus nicht unbedingt zu denken. Die Vielfalt unseres Landes wird gerade in den Lokalausgaben erlebbar. Und das will ich trotz den Eruptionen in dieser Woche keinesfalls unter den Tisch fallen lassen.
Spendenrekord für Stolpersteine
Ich stoße dort stets auf beeindruckende und auch bewegende Texte. Etwa in Zeitz. Sie erinnern sich vielleicht noch, dass dort vor genau einem Monat zehn Stolpersteine ausgebuddelt und gestohlen wurden, die an die Verfolgung von Juden in der Stadt während der Nazizeit erinnerten. Die gute Nachricht: Am 28. November werden neue Steine verlegt, berichtet Angelika Andräs. Die noch bessere: Mehr als 50.000 Euro gingen an Spenden ein. Ein Vielfaches dessen, was für die Neubeschaffung benötigt wurde. So können nun vielfältige Projekte der Erinnerungskultur finanziert werden. Eine bessere Antwort gegen diesen Frevel gibt es nicht!
Kleines kommt groß raus
Das Kleine kommt bei uns ganz groß heraus. Unsere Weißenfelser Lokalredaktion fragt derzeit die ehrenamtlichen Bürgermeister „Wo drückt der Schuh?" Und begibt sich mit ihnen auf einen Dorfrundgang. Die bisherigen Folgen der Serie können Sie hier nachlesen. Es sind große und auch viele kleine Herausforderungen, die unser Leben und das Miteinander in einem Ort ausmachen. Das ist konkrete Politik abseits der großen Linien, die oftmals ja gar nicht so geradlinig sind. Da würde sich der Blick „der Großen" auf „die Kleinen" vielleicht manches Mal lohnen.
Adventskalender zu gewinnen
Lohnen sollte sich für Sie auch die Teilnahme an einem neuen Gewinnspiel: Die Türchen der Adventskalender dürfen eigentlich erst am 1. Dezember geöffnet werden. Doch wir stellen bereits im November jeden Tag einen Adventskalender vor - und mit etwas Glück können Sie den dann auch gewinnen. Preise im Gesamtwert von mehr als 6.000 Euro hat Stefan Westphal mit seinem Team einsammeln können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Türchenöffnen.
64 Seiten mit Traumzielen
Der November ist an vielen Tagen trist und grau. Da tut es gut, an etwas Schönes zu denken. Den nächsten Sommerurlaub zum Beispiel. Blättern Sie doch mal im neuen Urlaubskatalog des MZ-Reiseteams: 64 Seiten - prall gefüllt mit Traumzielen, die schon beim Lesen das Fernweh wecken. Für jeden ist etwas dabei. Egal ob Sie gern mit dem Bus, dem Flugzeug, dem Schiff reisen oder eine Kurreise planen.
Mehr Lesekomfort mit neuer MZ-App
Die Mitteldeutsche Zeitung online lesen ist jetzt noch viel bequemer: Die neue MZ-App bietet neben einem modernen Design noch viele weitere Features. So vereint die App zum allerersten Mal unsere Online-Nachrichten von mz.de mit unserer digitalen Zeitung - damit finden Sie künftig alle für Sie relevanten News zentral organisiert an einem Ort. Außerdem haben wir unsere Podcasts und Videos integriert, wodurch Sie auf ein größeres Spektrum an Unterhaltung Zugriff haben und das ohne die App verlassen zu müssen!
Mit Push verpassen Sie nichts mehr
Kennen Sie auch schon die Push-Nachrichten in der neuen MZ-App? Push-Nachrichten sind kurze Mitteilungen von App-Anwendungen, die Sie über wichtige Ereignisse informieren. Mit dieser Funktion bleiben Sie stets aktuell informiert, ohne die App öffnen zu müssen.Sobald Sie die Push-Benachrichtigungen aktiviert haben, erhalten Sie Eilmeldungen und relevante Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Durch Antippen der Push-Benachrichtigung öffnet sich der entsprechende Artikel automatisch. Gerade in diesen Tagen verpasst Sie so keine wichtigeNachrichtt und sind „App to date".
Der besondere „Blick“ auf den 9. November
An diesem Wochenende wünsche ich Ihnen nach den spannungsreichen Stunden etwas Muße und Erholung. Zu dem morgigen historischen Tag in unserer Geschichte möchte ich Ihnen unser Wochenendmagazin "Blick" ans Herz legen. Es steht ganz im Zeichen des 35. Jahrestages des Mauerfalls. Unsere beiden „Blick"-Redakteure Antonie Städter und Steffen Könau haben mit weiteren Reporter-Kollegen Rück- und Vorausblickendes mit ganz besonderen Momenten und Menschen eingefangen. Es sind berührende wie bewegende Geschichten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen nachdenklichen Rückblick mit optimistischen Ausblicken.
Ihr Marc RathChefredakteur