Insolvenz Firma des bekannten Immobilienunternehmers Gröner pleite: Er gibt auch den Medien Schuld
Die Gröner Group hat Insolvenz angemeldet. Die einzelnen Projektgesellschaften sollen nicht betroffen sein. Doch es gibt weitere Insolvenzanträge aus dem Firmenreich.
Leipzig/MZ. - Der bekannte Immobilien-Unternehmer Christoph Gröner hat für die Gröner Group GmbH beim Leipziger Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen hatte die „Funktion des Geldgebers für eine Reihe von Projekten in Zusammenarbeit mit Investoren und Risikokapitalgebern eingenommen“, teilte das Unternehmen mit. Laut eines Berichts der „Leipziger Volkszeitung“ hatte ein Gläubiger 83 Millionen Euro fällig gestellt, die nicht zurückgezahlt werden konnten.
Zwei weitere Gesellschaften sind insolvent
Das Unternehmen betont, dass das operative Geschäft der Gröner Unternehmensgruppe unverändert fortgeführt werde. „Laufende Bauprojekte sind von der Insolvenz nicht betroffen“, heißt es. Der vorläufige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer von der Kanzlei White & Case will sich zunächst einen Überblick verschaffen, teilet die Kanzlei der MZ mit.
Laut Insolvenzregister sind jedoch mindestens zwei weitere Gesellschaften insolvent: die CG Mariannen-Campus Nord GmbH und die CG Stützeläckerweg GmbH.
Wichtige Bauprojekte der Gruppe sind etwa unter dem Dach der CG Group GmbH mit Sitz in Leipzig gebündelt. Dazu gehört unter anderem das Wohn- und Gewerbequartier Plagwitzer Höfe in Leipzig oder das Gewerbeprojekt Cologneo Campus in Köln. Auf der Firmen-Webseite teilte Christoph Gröner, auch Geschäftsführer der CG Group GmbH, mit: „Wir können jederzeit fünf oder zehn Millionen Euro Liquidität nachweisen, um den laufenden Geschäftsbetrieb zu unterstützen.“ Die Mitteilung ist schon etwas älter und war wohl eine Reaktion auf Schieflagen kleinerer Gröner-Firmen im Sommer 2024. Von Geschäftspartnern erwirkte Insolvenzanmeldungen konnten immer wieder abgewendet werden.
Gröner sieht Vertrauen durch Medienberichte zerstört
Bei der Gröner Group war das jetzt nicht mehr möglich. Die Krise der Immobilienbranche mit steigenden Zinsen und Baukosten und teilweise sinkenden Preisen hat das Unternehmen getroffen. Gröner macht aber auch auch die Medien verantwortlich. In der aktuellen Mitteilung heißt es: „Bis Ende Oktober 2024 ist es gelungen, trotz hartnäckig kreditschädigender Berichterstattungen über die Gröner Group GmbH und deren Geschäftsführer, die Geschäftspartner davon zu überzeugen, in die Gröner Group GmbH und deren Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen zu vertrauen. Die gleichwohl andauernde negative und in Teilen grob falsche Berichterstattung sowohl etablierter wie auch eher boulevardesker Wirtschaftsmedien erschwerte nicht nur die Aufrechterhaltung des dringend benötigten Vertrauens, sie zerstörte dies auch nachhaltig.“
Ein Sanierungsfachmann, der namentlich nicht genannt werden will, sieht als Grund für den Vertrauensverlust eher die finanzielle Schieflage der kleineren Firmen. Allein die Nachricht von abgewendeten Insolvenzen würde bei den Geldgebern zu großer Verunsicherung führen.