Energieversorgung Mehr Stromausfälle in Sachsen-Anhalt: Was sind die Gründe?
Im Schnitt ist im vergangenen Jahr jeder Haushalt in Sachsen-Anhalt 18 Minuten ohne Strom gewesen. Es gibt deutlich mehr Ausfälle als in anderen Bundesländern.
Halle/DPA/MZ. - Sachsen-Anhalt ist weiterhin deutlich stärker von Stromausfällen betroffen als andere Bundesländer. Wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht, waren Verbraucher in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr durchschnittlich fast 18 Minuten von Ausfällen betroffen. Bundesweit lag der Schnitt bei 12,8 Minuten. Das Umwelt- und Energieministerium Sachsen-Anhalt sieht einen möglichen Grund für die Ausfälle auch in den relativ langen Leitungen über Land.
Deutlich mehr Stromausfälle in Sachsen-Anhalt als im Bundesschnitt
Die Bundesnetzagentur betonte aber, dass die Versorgungsqualität in Deutschland weiter auf sehr hohem Niveau liege. Im vergangenen Jahr gab es nur in Thüringen und Rheinland-Pfalz durchschnittlich längere Ausfallzeiten. In Thüringen war der Ausfall den Angaben zufolge mit fast 21,5 Minuten am höchsten, in Mecklenburg-Vorpommern war der Wert mit rund 8,3 Minuten am geringsten.
Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau, mahnte bereits im Frühjahr 2024, dass „die Stromversorgungssicherheit in Deutschland entgegen allen Bekundungen der Politik abnimmt“.
Unternehmen klagen über Spannungsschwankungen und Netzunsicherheiten
Laut einer Umfrage der Kammern in Deutschland leiden mehr Unternehmen unter kurzen Stromunterbrechungen. Sogenannte Spannungsschwankungen werden in den Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gebracht.
Laut Sachsen-Anhalts größtem Stromnetzbetreiber Mitnetz steigt durch die Wind- und Solarparks der Aufwand, das Stromnetz stabil zu halten. Bisher führe das aber nicht zu einer erhöhten Zahl von Stromausfällen, so Mitnetz.