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Kommentar zur Windkraft AfD für Windkraft-Aus: Dann wird es dunkel in Sachsen-Anhalt

Windräder sind bei den Bürgern vor Ort unbeliebt. Die Landespolitik muss endlich mit finanziellen Mitteln die Akzeptanz erhöhen.

Von Steffen Höhne 25.01.2025, 08:00
Kommentar von Steffen Höhne zur Bedeutung der Windräder
Kommentar von Steffen Höhne zur Bedeutung der Windräder Foto: dpa

Halle/MZ. - AfD-Chefin Alice Weidel würde am liebsten alle Windräder abreißen, Sie sprach auf dem Parteitag in Riesa von „Windmühlen der Schande“. Würden politische Entscheider das tatsächlich tun, dann gute Nacht Sachsen-Anhalt. Denn die heftig kritisierten Ökostromanlagen liefern inzwischen mehr als ein Drittel des Stroms im Land. Für die Versorgungssicherheit sind sie inzwischen systemrelevant.

Interessant ist, dass in den vergangenen Jahren bereits mehr alte Anlagen abgerissen wurden als neue gebaut. Dennoch steigt die Stromleistung, da die neuen Anlagen deutlich leistungsfähiger sind.

Je größer die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für die Stromversorgung wird, desto stärker wird jedoch die witterungsabhängige Einspeisung zum Problem. Es gibt immer öfter Zeiten, wo zu viel oder zu wenig Strom da ist. Durch große Batteriespeicher und Wasserstoffanlagen lässt sich das lösen. Die neue Bundesregierung muss die Rahmenbedingungen so ausgestalten, dass die Speicheranlagen sich ohne Subventionen rechnen. Das ist machbar. Mit Ökostrom lässt sich, wenn die behördlichen Auflagen niedrig sind, kostengünstig Energie erzeugen.

Es gibt noch eine zweite, oft unterschätzte Herausforderung. Gegen fast jeden neuen Windpark bilden sich Bürgerinitiativen. Die bis zu 200 Meter hohen Anlagen sind ein massiver Eingriff in die Landschaft. Bei vielen Bürgern finden sie immer öfter keine Akzeptanz.

In diesem Bereich ist vor allem die Landesregierung gefragt. Die Bürger in den ländlichen Regionen, bei denen die Anlagen vor der Tür stehen, müssen finanziell stärker profitieren. Die von Energieminister Armin Willingmann (SPD) geplante Akzeptanzabgabe für die Kommunen muss endlich kommen. Zudem sollte forciert werden, dass Windmühlen direkt Strom an die heimische Industrie liefern, damit in Sachsen-Anhalt neue Jobs entstehen und nicht in Süddeutschland.Seite 1

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