Todesfall Todesfall: Klaus Schucht gestorben
Magdeburg/dpa. - Der gebürtige Breslauer Schucht arbeitete von 1969 bis 1991 im Vorstand der Ruhrkohle Westfalen AG (Dortmund). Anschließend wechselte er als Vorstand zur ehemaligen Treuhandanstalt nach Berlin. Unter seiner Regie wurden Umgestaltung und Privatisierung der Industrie im ostdeutschen Chemiedreieck maßgeblich vorangebracht. Darunter fielen auch der Verkauf des Leuna/Minol-Paketes an den französischen Konzern Elf Aquitaine, die Privatisierung des mitteldeutschen Olefinverbundes sowie der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbh (Mibrag).
In Sachsen-Anhalt wirkte Schucht ab 1995 als SPD-Wirtschaftsminister. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung Anfang 1999 übernahm er das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Mibrag (Theißen). Zuletzt machte er sich für die Ansiedlung eines BMW-Werkes in Sachsen-Anhalt stark. Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) sagte: «Wir betrauern den Tod eines engagierten Wirtschaftsfachmannes.» Schucht habe sich in den letzten zehn Jahren mit aller Kraft für die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland eingesetzt. «Als Minister hat er dem Land Sachsen-Anhalt große und unverzichtbare Dienste erwiesen.» Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett habe sich Schucht für das Land eingesetzt. «Unser Mitgefühl gilt der Familie», so Höppner. Auch CDU-Fraktionschef Christoph Bergner würdigte in einem Kondolenzschreiben an die Familie die Leistungen Schuchts für Sachsen-Anhalt. «Auch wenn wir in der parlamentarischen Arbeit gegensätzliche Rollen wahrzunehmen hatten, gab es in der CDU-Fraktion immer Respekt vor der Person Klaus Schucht und Anerkennung für seinen wirtschaftspolitischen Einsatz», so Bergner. Der Landeschef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Jürgen Weißbach, würdigte Schucht als Persönlichkeit, die wesentlichen Anteil an der Restrukturierung der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt gehabt habe. Er sei stets ein in der Sache kompromissloser, aber sehr ehrlicher Gesprächs- und Verhandlungspartner gewesen.