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Silberjodid Silberjodid: Wundermittel gegen Eis und Regen

25.08.2011, 20:59

Halle (Saale)/MZ/CIS. - Es ist ja auch eine spannende Sache, wenn Menschen plötzlich das Wetter steuern können. Denn genau darum geht es.

Die Winzer im Süden wollen mit Silberjodid verhindern, dass sich große Hagelkörner bilden, die zu einer Gefahr für die Ernte werden können. Entscheidend sind dabei die Kondensationskerne, oft sehr kleine Staubteilchen, um die sich Wasserschichten anlagern, gefrieren und zu Hagelkörnern wachsen. Durch das Silberjodid, das Flugzeugen in den Wolken versprühen, wird die Zahl der Kondensationskerne massiv erhöht. Damit bilden sich mehr, aber eben auch kleinere Hagelkörner. Letztlich kommen die nicht als große Geschosse, sondern als Regen oder Matsch auf der Erde an. Ob der Einsatz umweltschädlich ist, ist unklar. Befürworter wie die Winzer im Stuttgarter Raum, sehen keine Gefahr. Das Magdeburger Umweltministerium würde einen möglichen Einsatz zumindest "sorgfältig prüfen".

Russland und China setzten das Wundermittel ein, um bei Feierlichkeiten nicht im Regen zu stehen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dort wird Silberjodid versprüht, damit Schauer weit vor Moskau niedergehen, wenn jedes Jahr am 9. Mai mit einer Militärparade der "Tag des Sieges" gefeiert wird. Und auch in Peking sollte die Olympia-Eröffnung 2008 nicht durch Schauer gestört werden.