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Sehenswürdigkeiten Sehenswürdigkeiten: Rübeländer Hermannshöhle bis Juli geschlossen

Von Sabrina Gorges 08.06.2005, 11:22
Die Höhlenführerin Ute Fricke sitzt am 13.11.2003 in der Hermannshöhle in Rübeland (Landkreis Wernigerode) und lacht in die Kamera des Fotografen. (Foto: dpa)
Die Höhlenführerin Ute Fricke sitzt am 13.11.2003 in der Hermannshöhle in Rübeland (Landkreis Wernigerode) und lacht in die Kamera des Fotografen. (Foto: dpa) dpa

Rübeland/dpa. - Rübeland hat vorübergehend getauscht: Bussevoller Touristen gegen Kräne, Zäune und Absperrungen. Zu Füßen derBärenskulptur an der Hermannshöhle im Kreis Wernigerode bestimmenBauarbeiten das Bild. Der Grund sind aufwendige Sicherungsarbeiten am Außenbereich der Tropfsteinhöhe, die zusammen mit dergegenüberliegenden Baumannshöhle ein beliebtes Ausflugsziel fürTouristen im gesamten Harz ist. Rund eine Million Euro werden in dieArbeiten investiert, die derzeit von einer Spezialfirma aus Thüringenund mit Technik aus der Schweiz realisiert werden. Anfang Juli solles dann wieder Führungen durch die unterirdischen Felsformationen derHermannshöhle geben. Auch die bislang gesperrte Bundesstraße RichtungHasselfelde soll dann wieder befahrbar sein.

Seit Beginn der Bauarbeiten am 9. Mai hat sich viel getan, wenn esauch nicht sofort ersichtlich ist. «Derzeit bohren wir drei bis vierMeter tiefe Löcher in den Fels, in denen so genannte Gewindeankerbefestigt werden», erklärt Bauleiter Gerhard Knoblauch. Darauf mussdas 20-köpfige Team fünf bis sieben Meter hohe Stützen setzen, diespäter als Befestigung für die schweren Fangzäune aus Spezialstahldienen. «Einige Netze spannen wir straff an die Wand, so dass sicherst gar kein Stein lösen kann», sagt Knoblauch. Profitieren könnendie Bauarbeiter, die teilweise in gefährlich aussehenden Stellungenam Hang arbeiten, von den Erfahrungen und der Technik aus demAlpenland Schweiz.

Bemerkt wurden die Mängel im Außenbereich der Hermannshöhle beiRoutinekontrollen im Vorjahr. Das Gestein oberhalb desEingangsbereiches war besonders stark in Mitleidenschaft gezogen.«Wenn der Bereich rund um die Höhle fertig ist, ist noch ein weitererBauabschnitt geplant», sagt Roland Lamm vom zuständigen Bauamt inElbingerode. Auch die Felswand rechts der Schauhöhle muss gesichertwerden. Hier warten die Verantwortlichen derzeit auf denFördermittelbescheid vom Land, das sich auch an den Kosten für diebereits laufenden Arbeiten beteiligt.

Für Cathleen Hensel, Leiterin des Schauhöhlen- undBergwerksbetriebs mit Sitz in Rübeland, sind die Verluste durch dieSchließung der Hermannshöhle schmerzhaft. «Wir werden in diesem Jahrmit erheblichen Verlusten zu kämpfen haben», sagt Hensel. «DieBaumannshöhle ist zwar sehr gut besucht, aber kein vollständigerErsatz.» Für die Wiedereröffnung der Touristenattraktion soll dannkräftig die Werbetrommel gerührt werden. «Wir wollen die Besucher mitSonderangeboten auf die Schönheiten der Hermannshöhle aufmerksammachen.»

Die Baumanns- und Hermannshöhle in Rübeland besuchten im Vorjahrrund 193 000 Menschen. Angeboten werden Führungen durch die Grottenund einzigartigen Felsformationen der Tropfsteinhöhlen. ZumSchauhöhlen- und Bergwerksbetrieb haben sich die RübeländerTropfsteinhöhlen, das Schaubergwerk Büchenberg/Elbingerode und diedortig Tourismusinformation Anfang 2004 zusammengeschlossen.