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Schulabsolventen Schulabsolventen: IHK Halle beklagt «mangelnde Ausbildungsreife»

10.05.2007, 06:28
Eine Hand greift im Arbeitsamt nach einem Zettel, mit dem sich Schulabgänger und Umschüler als Arbeitssuchende melden können. (Foto: dpa)
Eine Hand greift im Arbeitsamt nach einem Zettel, mit dem sich Schulabgänger und Umschüler als Arbeitssuchende melden können. (Foto: dpa) dpa

Halle/ddp. - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle hateine «mangelnde Ausbildungsreife» von Schulabsolventen beklagt. Jedes fünfte Unternehmen besetzt deshalb durchschnittlich 20 Prozent seiner Lehrstellen nicht, sagte Geschäftsführerin Ingeborg Kuhne in einemGespräch mit der Nachrichtenagentur ddp in Halle. Vor allem in denKernfächern Deutsch und Mathematik mache die Wirtschaft deutlicheDefizite aus. Elf Prozent aller Schulabgänger in Sachsen-Anhalterreichten zudem überhaupt keinen Abschluss.

Die Geschäftsführerin sprach sich deshalb für die schnelleUmsetzung verbindlicher Standards unabhängig von der Schulform aus.«Es gilt, den Rahmen dessen abzustecken, über welchesanwendungsbereite Wissen beispielsweise ein Viertklässler verfügenmuss», erklärte sie. Außerdem brauchten die Kinder und Jugendlichenweit mehr Zeit als bisher, um den Schulstoff zu festigen. Vorsorge inder Schule sei wichtiger als Nachsorge.

An Lehrer und Eltern in Sachsen-Anhalt appellierte die IHK Halle,gemeinsam mehr für das Einüben von grundlegenden Dingen im Alltag zutun. Die Heranwachsenden brauchten klare Regeln, wenn es umPünktlichkeit gehe. Auch das ordentliche Anfertigen der Hausaufgabensei unverzichtbar, sagte Ingeborg Kuhne. Sie sprach sich für einedeutlich bessere Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule aus.

Trotz aller gegenwärtigen Mängel in der Schulbildung zeigte sichdie Geschäftsführerin zuversichtlich, dass in den kommenden Jahreneine Trendwende machbar ist. Die Probleme im Bundesland seien erkanntworden, nachdem ein zweimaliger Wechsel des Schulsystems inSachsen-Anhalt zu Verunsicherung und Resignation geführt habe.