Supermoto Supermoto: Heiße Drifts und Schräglagen
reinstedt/MZ. - Wolfgang Tiebe, der Inhaber der Motorsportanlage "Harz-Ring" in Reinstedt, ist nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Dafür hat er auf seinem Gelände schon zu viel erlebt und sich als Organisator zahlreicher hochkarätiger Veranstaltungen ein dickes Fell angeschafft. Und doch hebt sich die Stimme und ist eine leichte Aufregung zu verspüren, wenn er über das Wochenende vom 11. und 12. August spricht. Den Tagen, an denen sich die internationale und deutsche Elite der SuperMoto-Fahrer im Vorharz ein Stelldichein gibt.
"Wir haben nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und dann können die rund 200 Fahrer und hoffentlich zahlreichen Zuschauer ein spektakuläres Motorsportereignis genießen", ist Wolfgang Tiebe überzeugt. Garant dafür ist die neue Streckenführung in dem Areal und der große Off-road-Bereich, auf denen die Fahrer an ihr Limit gehen müssen, um erfolgreich zu sein. So werden im Sekundentakt heiße Drifts, schwindelerregende Schräglagen, Überholmanöver und Zweikämpfe der Extraklasse zu erleben sein. "Der Harz-Ring ist aufgrund seiner Streckenführung bei den Rennfahrern sehr beliebt", meint Jürgen Künzel, einer der deutschen Vorzeige-Athleten.
Auch für die Zuschauer ist das Gelände sehr reizvoll, da ihr Bereich sich direkt an der Rennstrecke befindet und einen nahezu kompletten Überblick über das Geschehen erlaubt. Auch das Fahrerlager steht für die Zuschauer offen, so dass der unmittelbare Kontakt mit den Fahrern und die Begutachtung der Maschinen gewährleistet sind. "Und für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt", verspricht Wolfgang Tiebe.
Der Harz-Ring-Chef ist dabei ein wenig wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Standen doch zunächst die Vorbereitungen für das alljährliche Spektakel des Simson-Treffen auf dem Plan und wird für den 8. September das internationale 12-Stunden-SuperQuad-Rennen mit 90 Fahrern aus sechs Nationen vorbereitet. Mit den Frühjahrsveranstaltungen war der Bedarf des Harz-Rings nach sportlichen Extra-Angeboten eigentlich gedeckt. Doch als der Motorsportverein Riesa, der zunächst den Lauf ausrichten wollte, finanziell und organisatorisch an Grenzen stieß, ließen sich die Vorharzer von den Hilferufen erweichen und sprangen ein. "Die Serie zur Meisterschaft stand und sollte nicht kippen", begründet Tiebe sein Engagement. Aber er freut sich auch darauf, einige alte Bekannte wiederzutreffen.
So wie den Ex-Moto-Cross-Profi Jochen Jasinski, der in der hubraumoffenen Klasse versuchen will, seine Meisterschaftsführung vor den Verfolgern Dirk Spaniol und Jan Dominik Deitenbach auszubauen, um dann schon zwei Wochen später in Harsewinkel sich als Meister vorzeitig feiern zu lassen. Extrem spannend wird es auch in der auf 450 Kubikzentimeter begrenzten Klasse. Dort kämpft der Routinier Jürgen Künzel, deutscher Rekordmeister und ehemaliger amerikanischer Meister, gegen den jungen und ehrgeizigen Nachwuchs. Der aktuelle Spitzenreiter Pavel Kejmar aus Tschechien wird ebenso wie Markus Class und Markus Volz aus Deutschland sowie der Niederländer Maik Voorwinden mächtig Gas geben.
Ergänzt wird das Programm durch die nationalen Meisterschaften in verschiedenen Klassen, deren Beste in die internationale Meisterschaft im kommenden Jahr aufsteigen dürfen. Dazu gesellen sich die Rennen der Amateur Trophy und der Amateur Lokal. Am Samstagmorgen beginnen um 8 Uhr die ersten freien Trainings. In den Nachmittagsstunden finden die Zeittrainings für die Startaufstellung statt. Die ersten beiden Rennen in den Elite-Klassen sowie der Amateure beginnen bereits am Sonnabend um 17 Uhr. Die Finalläufe am Sonntag starten dann um 13 Uhr. Das Wochenendticket wird zehn Euro kosten.