1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt: Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt: Masten oder teurere Erdkabel?

Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt Stromtrasse durch Sachsen-Anhalt: Masten oder teurere Erdkabel?

Von Torsten Adam 23.05.2017, 11:55
Der geplante Verlauf der Stromtrasse Suedostlink durch den Saalekreis.
Der geplante Verlauf der Stromtrasse Suedostlink durch den Saalekreis. MZ Grafik Büttner

Güsten - Die Hochspannungsstromtrasse Südostlink, die ab dem Jahr 2022 zwischen Wolmirstedt und Bayern gebaut werden soll, führt in jedem Fall auch durch den Salzlandkreis. Netzbetreiber Tennet hat als Vorzugskorridor inzwischen die westlichste Variante vorgeschlagen, die die Verbandsgemeinde Saale-Wipper im Bereich zwischen Güsten und Ilberstedt schneiden würde.

Bislang ist zwar vorgesehen, die 580 Kilometer lange Gleichstromtrasse weitestgehend mit Erdkabeln zu bauen. Doch insbesondere unter Landwirten regt sich Widerstand, weil sie den Verlust fruchtbarer Böden fürchten.

Landkreis ist für Freileitungen

Die Kreisverwaltung hat sich deshalb dafür ausgesprochen, stattdessen zwischen Wolmirstedt und Förderstedt bestehende Freileitungen zu nutzen.

Auch die Verbandsgemeinde Saale-Wipper hat nach einer Dienstberatung der Bürgermeister eine Stellungnahme pro Freileitungen abgegeben, sagte Verwaltungsleiter Jan Ochmann (CDU) auf Anfrage eines besorgten Bürgers in der Einwohnerfragestunde des Verbandsgemeinderates. Gleichzeitig sieht er noch erheblichen Diskussionsbedarf: „Das letzte Wort ist hier nicht gesprochen.“

Kontroverse Meinungen stoßen aufeinander

In der Tat könnten die Ansichten unter den Ratsmitgliedern unterschiedlicher nicht sein.

Während Ilberstedts Ortschef Lothar Jänsch dafür plädierte, in erster Linie die Interessen der betroffenen Bauern zu berücksichtigen, kündigte Gierslebens Bürgermeister Peter Rietsch an, für die teurere Erdkabel-Variante zu kämpfen: „Wir müssen die Bürger komplett einbeziehen, nicht nur die Meinung der Landwirte“

Sein Stellvertreter Piet Fürchtenicht warnte nicht nur vor optischen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes. Unabschätzbar seien bei Freileitungen auch die Gefahren des elektrostatischen Feldes und der Standsicherheit mitten im Bergbau-Senkungsgebiet. (mz)