Investition Stadt Hecklingen: Marode Turnhalle in Groß Börnecke wird schrittweise saniert

Hecklingen - Es tut sich etwas in Hecklingen. Zumindest für die bescheidenen finanziellen Verhältnisse der chronisch klammen Kleinstadt. Möglich macht es die Investitionspauschale, die die Stadt seit 2015 nur teilweise für eigene Vorhaben genutzt hat.
Rund eine Millionen Euro liegen deshalb nach Angaben der Stadtverwaltung bereit. Davon profitieren nach Beschlüssen des Stadtrates vor allem die beiden Grundschulen. Damit ist allerdings die vor Jahren einmal beschlossene Prioritätenliste endgültig obsolet. „Zwischen Daumen und Zeigefinger ist nun mal nicht viel“, sagt Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH).
Diese Projekte plant die Stadt Hecklingen
Die Grundschule in Hecklingen steht mittlerweile kurz vor der Fertigstellung - der bunte Anbau mit Toiletten und Umkleideräumen steht, es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten (die MZ berichtete). Die Kosten sind während der Bauzeit allerdings explodiert.
Rund 900.000 Euro stehen laut Bürgermeister am Ende zu Buche. Das Problem: Nur 690.000 Euro zahlt das Land über das sogenannte Stark-V-Programm für finanzschwache Kommunen. Der Rest werde mit Mitteln aus den bisher nicht genutzten Investitionsmitteln bezahlt, so Epperlein.
Grund übrigens für die Kostensteigerung: Das Dachgeschoss der Schule war in einem schlechteren Zustand als erwartet. „Das war eine große Herausforderung“, so Epperlein. Die ist jetzt aber gemeistert.
Besserer Brandschutz in Grundschule in Groß Börnecke
Die Grundschule in Groß Börnecke wird als zweite kommunale Einrichtung auf Grundlage eines Brandschutzkonzepts saniert. Die Arbeiten dazu beginnen in den nächsten Wochen. Neu ist, dass nach Aussage von Epperlein auch die Turnhalle modernisiert werden soll.
„Die Halle funktioniert zwar noch, aber sie entspricht nicht mehr dem Stand der Technik.“ Die Halle steht seit Ende der 1970er weitestgehend unverändert, selbst die Wasserhähne aus Plastik stammen noch aus der Zeit. Es seien lediglich kleinere Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt worden, so der Bürgermeister.
„Wir können Sporthalle nicht in einem Rutsch sanieren”
Rund 20.000 Euro sollen für erste Planungen bereitgestellt werden. Epperlein dämpft allerdings die Erwartungen: „Wir können die Halle nicht in einem Rutsch sanieren. Das ist aufgrund der Haushaltslage nicht machbar.“ Geplant sei deswegen zunächst den Umkleide- und Sanitärbereich zu sanieren, parallel dazu sollen Fördermittel eingeworben werden. Zu den Gesamtkosten konnte er noch keine Angaben machen.
Der Ballplatz in Groß Börnecke soll endlich fertiggestellt werden, wobei die Finanzierung noch nicht endgültig steht. EU-Mittel über das sogenannte Leader-Programm können jedenfalls nicht weiter ausgeschöpft werden. „Wir können nicht erwarten, dass das ganze Budget der Leader-Gruppe für das Projekt genutzt wird“, sagt Epperlein.
Ballsportplatz soll endlich fertiggestellt werden
Man müsse deshalb sehen, wie man den dritten Bauabschnitt mit Eigenmitteln realisieren könne. Von Planungs- oder politischen Fehlern wollte der Bürgermeister deshalb jedoch nicht sprechen. Am Ballplatz in Groß Börnecke wird bereits seit einigen Jahren gebaut.
Die Oststraße in Schneidlingen steht überraschend ebenfalls auf der Vorhabenliste, wenn auch nur als Planung. Der Zustand des Kopfsteinpflasters ist zwar vergleichbar mit dem anderen Straßen in der Stadt, der Bürgermeister sagt aber: „Schneidlingen ist bei Baumaßnahmen in den vergangenen Jahren schlecht weggekommen.“
Oststraße in Schneidlingen soll saniert werden
Außerdem stelle die Straße einen wichtigen Abschnitt zwischen Hauptstraße und Schule dar. Epperlein geht davon aus, dass die Kosten bei rund 600.000 Euro liegen. „Alte Kostenschätzungen sind nicht mehr realistisch.“ Fördermittel dafür wird es wahrscheinlich nicht geben, insofern wäre es neben der Sanierung der Grundschule in Groß Börnecke das zweite Projekt, das die Stadt aus eigener Kraft stemmen will.
Die Kreisstraße 1306 zwischen Hecklingen und Groß Börnecke soll ausgebessert werden. Zumindest die Planungen dafür sollen demnächst beginnen. Kurz vor Groß Börnecke ist das Tempo stark reduziert, weil sich der Boden soweit gesenkt hat, dass die Fahrbahn extrem wellig ist - aufgrund von Spätfolgen des Bergbaus.
Die Kosten übernehme das Land vollständig, so der Bürgermeister. Der für die Straßenunterhaltung zuständige Kreiswirtschaftsbetrieb teilte mit, es gebe in Kürze Detailabstimmungen. Die Maßnahme solle aber nicht mehr in diesem Jahr umgesetzt werden.
Für die Sternenwarte in Cochstedt hat die Stadt unterdessen ein Spendenkonto eingerichtet. Denn zusammenkommen müssen mindestens 25.000 Euro, um das Projekt mit Hilfe von EU-Mitteln zu stemmen. Hilfe hatte unlängst Landrat Markus Bauer (SPD) zugesagt, sofern die Stadt ihren eigenen Teil leistet. Frühstens im nächsten Jahr wird es bei dem von der Astronomischen Gesellschaft Magdeburg angestoßenen Projekt Fortschritte geben. (mz)
