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Hilfe für autistischen Jungen Spenden für Therapiehund von Dogs for Life Berlin: Autistischer Maximilian (5) aus Neundorf bei Staßfurt braucht Hilfe

Von Christiane Rasch 14.03.2018, 06:55
In Begleitung von Stephanie Brehm hat Maximilian Assistenzhund Freddy kennengelernt.
In Begleitung von Stephanie Brehm hat Maximilian Assistenzhund Freddy kennengelernt. Siebert

Neundorf - Mit der Familie ein Restaurant besuchen, gemeinsam durch den Zoo oder über den Weihnachtsmarkt schlendern. Eigentlich ganz normale Dinge. Für den fünfjährigen Maximilian aus Neundorf, einem Ortsteil von Staßfurt, kommen solche Unternehmungen einem unglaublichen Kraftakt gleich.

Maximilian leidet an Asperger-Autismus. Eine seelische Behinderung, die Betroffenen auf den ersten Blick nicht anzusehen ist. In ihrem Verhalten allerdings weisen sie starke Beeinträchtigungen auf.

In Maximilians Fall äußert sich die Behinderung gleich in mehreren Aspekten. Seine Mutter Anett Siebert erklärt, dass der Junge in seiner motorischen und sprachlichen Entwicklung stark eingeschränkt ist. Er kann alltägliche Dinge wie Duschen und Ankleiden nicht allein bewältigen und ist daher rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen.

„Er ist gefangen in seinem eigenen Körper“

Besonders deutlich tritt die Störung hervor, wenn sich der Fünfjährige in einem für ihn fremden Umfeld befindet. Anett Siebert erzählt vom Besuch eines Bekleidungsgeschäfts, als Maximilian beim Bezahlen den Kassencounter angeleckt hat. Für Außenstehende ein vermutlich seltsamer Anblick.

Für Maximilian die Reaktion auf eine Reizüberflutung. Denn der Junge ist nicht in der Lage, sich wie andere Kinder seines Alters zu äußern, zu sagen, dass er sich unwohl fühlt, den Laden nicht betreten möchte. Seine Mutter Anett Siebert beschreibt es mit wenigen Worten: „Er ist gefangen in seinem eigenen Körper.“

Laute Geräusche und fremde Menschen überfordern den Jungen

Auch Restaurantbesuche und kurze Ausflüge übers Wochenende, so Siebert, sind für den Jungen, der eine integrative Kita besucht, nicht möglich. Laute Geräusche und fremde Menschen überfordern den Jungen. Infolge der Überreizung dreht er sich immer wieder im Kreis, flattert mit den Armen, stößt unbewusst immer wieder Schimpfworte aus.

Als Mutter habe sie immer gewusst, dass ihr Kind anders ist, sagt Anett Siebert. Schon als Baby sei er auffallend ruhig gewesen, als Kleinkind sei er viel gefallen, habe erst mit zweieinhalb Jahren angefangen zu sprechen.

Ergotherapie , Logopädie und heilpädagogische Förderung

Vor zwei Jahren und nach unzähligen Arztbesuchen kam dann die Diagnose Autismus. Trotz mehrerer Therapien pro Woche - unter anderem Ergotherapie , Logopädie und heilpädagogische Förderung - ist die Behinderung zu jeder Zeit präsent.

Allein das Sprechen bereitet dem Fünfjährigen heute größere Schwierigkeiten denn je. „Maximilian spricht sehr schlecht, mit fremden Menschen möchte er gar nicht mehr reden“, so Anett Siebert.

Auch seiner Familie gegenüber ist der Junge häufig verschlossen. Insbesondere dann, wenn für ihn wichtige Rituale und der festgelegte Tagesablauf nicht eingehalten werden können - etwa weil seine Bezugsperson in der Kita nicht da war.

Anett Siebert erklärt, dass Maximilian solch kleine Veränderungen nicht einordnen kann. Er höre dann auf zu sprechen, zu essen, könne nicht ohne Probleme einschlafen - selbst im Beisein seiner Eltern und Schwester.

„Nach der Therapie mit dem Hund Freddy ist Maximilian fröhlicher und aufgeschlossener"

Jedoch hat sich ein kleiner Lichtblick für die Familie aufgetan. Seit wenigen Monaten besucht Maximilian regelmäßig eine tiergestützte Therapie in Schwaneberg (Börde). Dort hat er Therapiehund Freddy kennengelernt - mit erstaunlicher Wirkung. „Nach der Therapie ist Maximilian fröhlicher und aufgeschlossener. Er kommt abends besser in den Schlaf“, so Anett Siebert.

Freddy ist ein Havaneser und wurde anderthalb Jahre in Berlin ausgebildet, erklärt Stephanie Brehm vom Verein „Tierisch geborgen“. Der Verein macht sich dafür stark, dass Maximilian den Assistenzhund in Zukunft nicht nur hin und wieder sehen, sondern ihn dauerhaft an seiner Seite haben kann.

Der Assistenzhund kostet insgesamt 15.000 Euro

„Freddy soll Begleiter und Schutz für ihn werden“, so Brehm. In alltäglichen Situationen soll er Maximilian nicht nur ablenken und beruhigend auf ihn einwirken. Der Hund soll auch dazu beitragen, dass der Junge wieder in Interaktion mit anderen Menschen tritt.

Das Problem: Der Assistenzhund kostet insgesamt 15.000 Euro. Brehm erklärt, dass der Verein 5.000 Euro übernimmt. Die Pflegekasse würde für 1 000 Euro aufkommen, sofern die restlichen 9.000 Euro bis Ende März aufgebracht werden. Allein kann die Familie diesen Betrag nicht stemmen. Anett Siebert hofft daher, dass sich Spender finden, die ihrem Sohn helfen. (mz)

Das Spendenkonto: Tierisch geborgen e.V.
Kennwort: Maxi braucht Freddy
Salzlandsparkasse Staßfurt
IBAN: DE96 8005 5500 0201 0250 94
BIC: NOLADE21SES