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Jubiläum in Cochstedt Jubiläum in Cochstedt: Käsekuchenkönigin gekrönt

Von Marion Lange 21.08.2016, 14:59
Eine Jury nimmt die 13 Käsekuchen des neuen Kuchen-Wettbewerbes in Sachen Aussehen, Geschmack, Form und Originalität genau unter die Lupe.  Denn nur eine Käsekuchenkönigin kann es am Ende des Tages geben.
Eine Jury nimmt die 13 Käsekuchen des neuen Kuchen-Wettbewerbes in Sachen Aussehen, Geschmack, Form und Originalität genau unter die Lupe.  Denn nur eine Käsekuchenkönigin kann es am Ende des Tages geben. M. Lange

Cochstedt - Neues blaues Blut gibt es jetzt in Cochstedt. Am Sonnabend wurde Marion Voigt zur Käsekuchenkönigin gekrönt. Den festlichen Akt dazu übernahm Ortsbürgermeister Wolfgang Weißbart in alter Bürgermeistertracht und vor vielen Zuschauern.

„Andere Orte haben eine Rosen-, eine Zwiebel- oder eine Weinkönigin. Wir haben jetzt eine Käsekuchenkönigin. Darauf bin ich sehr stolz“, gibt er gern zu, nachdem er der Hobbykonditorin eine Schärpe übergestreift und eine Krone aufgesetzt hat. Marion Voigt hat sich damit gegen zwölf weitere Konkurrentinnen auf den Titel durchgesetzt. Der Käsekuchen-Backwettbewerb war nur einer der Höhepunkte am Sonnabend in Cochstedt. Der Ort feierte seine erste urkundliche Erwähnung vor 1075 Jahren. „Eigentlich wollten wir den Anlass stillschweigend hinnehmen. Dann haben wir das aber noch einmal im Ortschaftsrat besprochen und uns entschlossen, das Fest im kleinen Rahmen und unabhängig vom traditionellen Eichenfest, das in wenigen Wochen gefeiert wird, durchzuführen“, so der Ortsbürgermeister weiter. Doch dann haben sich so viele Vereine an der Organisation des Festes beteiligt, so dass es nun doch zur ganz großen Veranstaltung auf dem Platz vor und hinter dem Rathaus wurde.

Ideen der Organisatoren kommen gut an

Das Wetter spielte mit und die Ideen der Organisatoren kamen beim Publikum gut an. Auf die Idee mit dem Kuchenwettbewerb sind die Mitglieder des Heimatvereins gekommen. „Das ist der erste Kuchenwettbewerb, den wir je durchgeführt haben. Er soll nun allerdings zur Tradition werden“, verrät Ute Behrens, Mitglied des Vereins. Allerdings soll es nicht immer um das Backen von Käsekuchen gehen. „Es gibt ja noch andere Kuchensorten, wie zum Beispiel Stolle, Blechkuchen und so weiter“, verrät sie lachend. Und so wird es wohl in den kommenden Jahren noch weiteres blaues Blut in Cochstedt geben.

Der Fantasie seien bei diesem Wettbewerb keine Grenzen gesetzt. Das traf auch auf die der Hobbybäckerinnen zu, die sich einer Jury aus Vereinsmitgliedern, Publikum und der Bäckermeisterin Manuela Bremmel aus dem Ort mit ihren Kuchen stellten. Zu prüfen galt es Form, Aussehen, Beschaffenheit, Geruch, Lockerung und Porung, Geschmack und die Originalität des Rezeptes. Alle diese Faktoren brachten dann Marion Voigt mit ihrem marmorierten Käsekuchen den Titel. „Das freut mich sehr“, gibt sie zu und gesteht lachend, dass es sich hier nicht um ein Rezept ihrer Großmutter handelt, sondern vielmehr hat sie dieses im Internet gefunden. Ihr Käsekuchen wurde mit sogenannten Orio-Keksen gebacken und verziert.

Cochstedter Schützengilde vertreten

An diesem Nachmittag ging es aber nicht nur um das Naschen von Käse- und anderen leckeren Kuchen, sondern es durfte auch geschätzt, gepustet und geschossen werden. So hatten die Mitglieder des Cochstedter Hühner- und Taubenzuchtvereins einen lebenden Broiler mitgebracht, dessen Gewicht geschätzt werden sollte. Pro Schätzung verlangten die Vereinsmitglieder einen Euro, der in die kommende Rassegeflügelausstellung fließen soll. Die Cochstedter nahmen die Herausforderung gern an und so gab es Schätzungen, dass das sieben Monate alte und gut genährte Federvieh zwischen 3,8 und 12,5 Kilogramm wiegt. „Dieser Wettbewerb kommt gut an. Premiere hatte er schon im vergangenen Jahr beim Eichenfest. Der Gewinner bekommt das Tier. So wie es ist oder bratfertig“, verrät Vereinsmitglied Jürgen Dippe. Beim letzten Mal gab es 60 Schätzer, das wolle man dieses Mal überbieten.

Auch die Mitglieder der Cochstedter Schützengilde waren mit zwei Ständen vertreten. Während man sich an einem im Armbrustschießen versuchen konnte, gab es am anderen Stand ein Blasrohrschießen. Mit einem langen Rohr muss das Ziel anvisiert werden, bevor dann ein Pfeil mit genügend Puste an die Scheibe geschossen wird. Nicht jeder hatte sofort die Technik raus. Zu gewinnen gab es einen großen Pokal. „Das Blasrohrschießen hat bei uns schon eine lange Tradition. Angefertigt wurden die Geräte dazu einst von einem Mitglied, das heute schon nicht mehr unter uns weilt“, sagt der stellvertretende Vereinschef Bernd Probst. Jung wie alt hatte Spaß an dieser ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung. „Die Jugendlichen sind besser. Da gab es schon von möglichen 50 zu treffenden Ringen eine Anzahl von 49. Das muss man erst mal nachmachen“, verrät er. (mz)