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Handball Handball: Bernburgerinnen bezwingen Favoriten

Von CARSTEN ROLOFF 19.10.2010, 16:30

MAGDEBURG/MZ. - Die Saalestädterinnen entschieden das Gipfeltreffen beim bisher ungeschlagenen Zweiten TuS Magdeburg-Neustadt überraschend deutlich mit 31:22 (17:13) zu ihren Gunsten und liegen hinter dem verlustpunktlosen Spitzenreiter MSV Buna Schkopau in der Tabelle auf dem zweiten Platz.

"Wir haben endlich eine Torfrau. Janett Becker, die schon beim Pokalsieg gegen den DRHV die Matchwinnerin war, hat in Magdeburg ihre überragenden Leistungen der letzten Wochen noch übertroffen und den gegnerischen Werferinnen den Nerv gezogen. Die ganze Mannschaft hat außerdem mit ihrer couragierten Abwehrleistung ihrer Torfrau den Job erleichtert", freute sich Trainer Sandy Grimm über zwei Pluspunkte, die er nicht eingeplant hatte.

Auf der Reise in die Landeshauptstadt hatten die Askania-Frauen eigentlich nur im Hinterkopf, wie hoch diesmal die Niederlage ausfallen wird. Gegen diesen Kontrahenten hatten die Saalestädterinnen in den bisherigen Vergleichen noch keinen einzigen Zähler holen können. Doch diesmal waren die Bernburgerinnen auch für die Tochter von Meistertrainer Alfred Gislason, der mit dem SC Magdeburg und derzeit beim THW Kiel Titel wie Briefmarken sammelt, eine Nummer zu groß. TuS-Kreisläuferin Lisa Haegebarth erzielte keinen einzigen Treffer.

Gegen die körperlich sehr robusten Gastgeberinnen hatte Grimm seinen Schützlingen vorher zwei Dinge eingeimpft. Sie sollten das Tempo über 60 Minuten hoch halten und die Anspiele an den Kreis unterbinden. "Die Spielerinnen haben die taktische Marschroute hervorragend umgesetzt. Wir konnten viele einfache Tore über die zweite und dritte Welle erzielen. Das war unheimlich wichtig, denn im Positionsangriff hatten wir gegen diesen körperlich überlegenen Gegner doch phasenweise Probleme", erklärte der Bernburger Trainer.

Doch nur in den ersten neun Minuten bildeten sich auf Grimms Stirn leichte Sorgenfalten. Dann zog Askania von 5:5 auf 11:5 (17.) davon und setzte sich unmittelbar nach dem Wiederanpfiff auf 19:13 (33.) ab. Näher als fünf Tore ließen die Bernburgerinnen die TuS-Sieben nicht mehr heran. Dazu leistete auch die durch eine Knieverletzung gehandicapte Sina Göhring mit fünf Treffern ihren Beitrag. So hatten die Gäste beim 26:21 (53.) nur noch eine kritische Phase zu überstehen, als sie zu diesem Zeitpunkt in doppelte Unterzahl gerieten. Die Bernburgerinnen ließen jedoch keinen Treffer zu und erzielten dank der individuellen Klasse von Stefanie Beyer sogar selbst einen Tor. Lisa Hädicke fasste sich in der Schlussphase ein Herz und erzielte als Außenspielerin aus dem halbrechten Rückraumposition zwei Tore. Auch von der wieselflinken Henriette Nagel sahen die Magdeburger Deckungsspielerinnen meist nur die Hacken. Kreisläuferin Alexandra Pajung spielte ebenfalls überragend. Die Saalestädterinnen hatten beim 29:21 (56.) den vierten Saisonsieg perfekt gemacht

Am Samstag, 13.30 Uhr, steigt das Spitzenspiel der Sachsen-Anhalt-Liga in der Bruno Hinz-Halle. Dann erwarten die Bernburgerinnen den Tabellenführer MSV Buna Schkopau. "Diese Partie ist ein echter Gradmesser", freut sich Grimm auf dieses Duell gegen die einzige noch ungeschlagene Mannschaft.

Askania: Becker, Hoffmann; Balliet, Nagel (6), Müller (2), Farkas, Hädicke (2), Ketzer, Göhring (5), Pajung (7), Beyer (9 / 2).