Umbau teurer als geplant Grundschule in Güsten wird bis zum Schulbeginn 2020 umfassend saniert: Verbandsgemeinde Saale-Wipper investiert 25 Millionen Euro
Güsten - Wenn alles nach Plan läuft, können sich die Grundschüler in Güsten schon jetzt auf das neue Schuljahr freuen. Denn ihre Schule wird momentan komplett saniert. „Wir müssen 2020 fertig werden“, sagte Saale-Wipper-Bürgermeister Jan Ochmann (CDU) in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates. Denn im nächsten Jahr müsse man die Abschlussrechnungen vorlegen.
Die Sanierung der Grundschule ist derzeit das größte Bauvorhaben der Verbandsgemeinde Saale-Wipper. Auf rund 4,5 Millionen Euro beziffert die Verwaltung die Baukosten. Die Summe liegt weit über den noch vor Jahren kalkulierten Kosten von 2,7 Millionen Euro. Das liegt vor allem an den gestiegenen Baukosten seit der Antragsstellung vor fünf Jahren.
Das Land finanziert rund 2 Millionen Euro, die Verbandsgemeinde 2,5 Millionen Euro
Mit fast zwei Millionen Euro fördert das Land das Bauvorhaben aus dem Stark-III-Programm. Weitere 2,5 Millionen Euro sind Eigenmittel der Verbandsgemeinde, die über einen Kredit finanziert werden. Mit der Sanierung des Gebäudes war Mitte August dieses Jahres begonnen worden. Und seither ist schon einiges passiert: So sei im Bereich des Heizhauses und angrenzend zur Kita die Mauer teilweise entfernt, um hier Baufreiheit zu schaffen, informiert Marlies Kirchner.
Abgerissen wurden auch der Schuppen und das kleine Gebäude zwischen der Turnhalle (früher Umkleide) und dem Verwaltungsgebäude. Nach der Entkernung der früheren Wasch- und Toilettenräume haben nun die Arbeiten für die Herrichtung der neuen Umkleideräume und Sanitärbereiche begonnen.
Ein Fahrstuhl wird gebaut und das Treppenhaus saniert
Weiterhin seien die Bauarbeiter dabei, die Voraussetzungen für den Einbau des Fahrstuhls und den Bau des Treppenhauses zu schaffen. Auch die Entkernung der Klassenräume in der Grundschule sei in vollen Zügen, so Kirchner. Anfang 2020 werde das komplette Dach stückweise abgetragen und erneuert. „Im gleichen Zuge wird die Decke zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss erneuert.“
Des Weiteren sind die Firmen für die Rohbauarbeiten, Elektroinstallation sowie Heizung-Sanitär-Lüftung derzeit im Gebäude tätig. Die Aufmaße für die Fenster und Außentüren würden dieser Tage vorgenommen. Auf Wunsch der Schulleitung werde auch noch einmal über das Raumkonzept nachgedacht, so Kirchner. Das Gebäude erhält zudem eine Dämmung. Denn mit dem Umbau sollen künftig die Energiekosten gesenkt werden.
Grundschüler haben während des Umbaus Unterricht im früheren Kindergarten „Güstener Spatzen“
Während das Schulgebäude also komplett umgebaut und erneuert wird, sind die Schüler im früheren Kita-Gebäude der „Güstener Spatzen“ im Anhalterring untergebracht. Der Umzug mit allen Möbeln, Tafeln und Unterrichtsmaterialien erfolgte in den Winterferien dieses Jahres.
Im Vorfeld musste das Haus für eine fünfstellige Summe entsprechend hergerichtet worden, vor allem in Hinblick auf den Brandschutz. „Durch diverse Verzögerungen in einzelnen Gewerken konnten nicht alle Zahlungen in 2018 geleistet werden“, informierte die Verwaltung im Verbandsgemeinderat.
Daher wurden in diesem Jahr noch einmal mehr als 35.000 Euro investiert. Der Rat hat diese außerplanmäßige Ausgabe auch gebilligt. Und diese Variante war immer noch günstiger als die Unterbringung der Schüler in Containern, die die Verwaltung auf etwa 200000 Euro beziffert hatte.
Ziel sei ein Einzug zu Beginn des neuen Schuljahres 2020, sagt Bürgermeister Ochmann
Ziel sei es, dass der Schulbetrieb zum Schuljahresbeginn im kommenden Jahr im sanierten Gebäude wieder aufgenommen werden kann, sagte Verbandsgemeindebürgermeister Jan Ochmann.
Wie das alte Kita-Gebäude nach dem Auszug der Schüler weiter genutzt werden soll, ist zwar noch nicht geklärt. Aber auf jeden Fall habe man das Haus durch den erfolgten Umbau noch einmal aufgewertet, betonte Peter Rietsch (Bürger-Fraktion). (mz)