Fußball-Salzlandliga Fußball-Salzlandliga: Nienburg erkämpfte sich den Klassenerhalt

Nienburg/Ilberstedt/MZ - Lediglich Philipp Steinhorst (krank) fehlte VfL-Trainer Mirko Peter im alles entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt in der Salzlandliga gegen den Mitkonkurrenten 1. FSV Nienburg. Also fast in Bestbesetzung hofften die Ilberstedter, den letzten Strohhalm noch ergreifen zu können. Was die Mannschaft dann in den ersten 45 Minuten ablieferte, stand in krassem Widerspruch zur Bedeutung dieser Partie. Nienburg bewies vom Anpfiff weg den größeren Willen. Aggressiver in den Zweikämpfen und gedanklich beweglicher übernahmen die Spieler die Initiative und gewannen ungefährdet mit 4:0 (2:0).
Das frühe Tor von Tim Knöfler (6.) gab ihnen zusätzliche Sicherheit. Nach einer Ecke von Alexander Degraf gewann der FSV-Stürmer das Kopfballduell gegen Marian Otto und verwandelte unhaltbar für Karsten Smandek.
Nur zaghaft trauten sich die Gäste in die Hälfte der Nienburger. Gefahr kam dabei aber nicht auf. Ein Freistoß und eine Ecke (8.) blieben harmlos. Anders die Hausherren, ihre Spielzüge hatten Struktur und wirkten immer gefährlich. Einen dieser Angriffe über Sebastian Burchhardt und Sebastian Guhde, konnte Smandek im letzten Augenblick entschärfen. Obwohl der VfL kaum etwas zustande brachte, setzte die Bizuga-Elf jetzt nicht nach und der Kick verflachte immer mehr.
Erst in der 30. Minute wurde es wieder gefährlich, doch Knöfler brachte das Kunststück fertig, aus zwei Metern über das Tor zu schießen. Trainer Peter reagierte und brachte den offensiveren Martin Gruschetzki für Rene Thurm, musste jedoch sofort den nächsten Rückschlag hinnehmen. Ein Handspiel im Strafraum bestrafte Schiedsrichter Sirko Müke zu Recht mit Strafstoß. Alexander Dergraf verwandelte sicher zum 2:0. Dieser Treffer weckte den VfL, der jetzt bemüht war, den schnellen Anschluss zu schaffen. Nach einem Freistoß von Kapitän Tino Nitzer war es Gruschetzki, der direkt abzog und das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Sage und schreibe 36 Minuten waren bis zur ersten Torchance des VfL da schon vergangen. Da man große Teile der ersten Hälfte schlicht verschlafen hatte, konnte man sich auf Seiten der Gäste über den Halbzeitstand nicht beklagen. Und den nächsten Rückschlag musste man in der Pause hinnehmen. Torhüter Smandek musste verletzt in der Kabine bleiben. Da kein Ersatztorhüter zur Verfügung stand, musste mit Sebastian Backhaus ein Feldspieler ins Tor.
Ilberstedt zeigte sich nach dem Wechsel gewillt, das Spiel zu drehen. Die VfL-Akteure kamen jetzt besser in die Zweikämpfe, zeigten sich kampf- und laufstark. Gleich zweimal stand zu Beginn FSV-Keeper Tobias Heldt im Mittelpunkt. Erst patzte er gegen Martin Gutsche, dann machte er einen Schuss von Benjamin Kuhn unschädlich.
Der Gast war nun feldüberlegen, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Die schnellen Gegenstöße der Platzherren wirkten immer gefährlicher als die Bemühungen des VfL. Als Heldt in der 67. Minute einen Freistoß von Gutsche bravourös parierte, hatten die Gäste ihr Pulver endgültig verschossen. Im Gegenzug machte Nienburg den Sack endgültig zu. Ein Querschläger von Nitzer nach einem Freistoß entschied die Begegnung endgültig. Jetzt war die Moral der Gäste gebrochen, das vierte Gegentor kurz vor Ende fiel folgerichtig.
Mit einer verdienten Niederlage besiegelte der VfL Ilberstedt nach drei Spielzeiten in der höchsten Spielklasse des Landkreises die Rückkehr in die Kreisliga. Dabei war die entscheidende Begegnung ein Spiegelbild der kompletten Saison. Wieder einmal war man zu spät aufgewacht und vergab die wenigen Möglichkeiten leichtfertig.
„Man steigt nicht in einem Spiel ab. Wir waren über die gesamte Saison zu unbeständig“, befand VfL-Abteilungsleiter Uwe Gruschetzki nach dem Abpfiff. Und weiter: „Wir werden versuchen, im Sommer die Mannschaft konsequent zu verjüngen, um in der Kreisliga oben mitspielen zu können.“