Fußball: Fußball: Donaths Traumtor leitet Triumph ein

Halle (Saale)/BERNBURG/MZ. - Selbst der bisherige Verbandsliga-Zweite konnte die Erfolgsserie der Bernburger, die nun schon seit fünf Begegnungen ungeschlagen sind, nicht stoppen. Beim 2:1 (1:0) entführten die Gäste drei Punkte beim Aufstiegskandidaten.

"Das war eine Topleistung von meinen Jungs. Obwohl vier Spieler aus dem Regionalliga-Kader bei der Zweiten ausgeholfen haben, hat es für die Hallenser nicht gereicht, um uns zu schlagen. Nur in der ersten Viertelstunde standen wir noch nicht richtig auf dem Platz. Dann waren wir voll im Spiel und hatten auch sehr gute Chancen", freute sich Askania-Trainer Heiko Böhler über den Triumph. Mit Glück und Geschick überstanden die Gäste die rot-weiße Anfangsoffensive.

Tony Adam (11.) rettete bei einer Eingabe von Benjamin Knaack im letzten Moment. Vier Minuten später riskierte Keeper Patrick Baldauf gegen Knaack Kopf und Kragen, um den drohenden Rückstand zu verhindern und wehrte kurz darauf einen Schuss von Michael Rezac ab. Doch dann hatten die Gastgeber ihr Pulver verschossen und sich die erstmals von Christian Wegener organisierte Gästeabwehr mit dem einen starken Saisoneinstand gebenden Manndecker Mario Mäkel gefunden.

"Mein Job als Abwehrchef war aus der Not geboren, weil Eric Spielmann wegen Leistenprobleme passen musste. Ich habe in der Jugend mal für kurze Zeit letzten Mann gespielt, aber bei den Männern noch nie. Dafür lief es nach anfänglichen Startproblemen doch ganz ordentlich", meinte der etatmäßige Mittelfeldspieler Wegener, der kurz nach dem Seitenwechsel bei einem Schuss von Knaack dann als rettender Engel auf der Linie stand.

Die Gäste wachten aber noch vor der Pause auf. Kevin Petrovics (24.) gab den ersten Warnschuss ab, doch HFC-Keeper Felix Weiß kratzte den Ball noch aus dem Winkel und parierte auch einen gefährlichen Aufsetzer von Matthias Härtl (31.). Der Stürmer hatte zwei Minuten später die beste Chance der ersten Halbzeit, setzte das Leder aber aus elf Metern neben den halleschen Kasten. In der 35. Minute war HFC-Kepper Weiß machtlos. Ein Sonntagsschuss von Tobias Donath landete aus 25 Metern genau im Winkel. "Der Coach hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich mal von meiner rechten Außenbahn nach innen ziehen und dann mit meinem starken linken Fuß voll abziehen soll. Das habe ich gemacht, wobei ich die Flugbahn des Balls gar nicht so richtig verfolgen konnte", freute sich Donath über seinen zweiten Saisontreffer.

Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel folgte der zweite Streich. Jan Bauer spritzte in einen Pass der Hallenser, spielte Härtl den Ball exakt in die Gasse und der Stürmer vollendete eiskalt zum 2:0. "Das 0:2, das Bernburg glänzend herausspielte, war für uns tödlich. Im Moment wird jeder Fehler bestraft. Wir bekommen es nicht gebacken, unsere durchaus vorhandenen Chancen gegen sehr defensiv eingestellte Kontrahenten zu verwerten. Davon hatten wir einige. Mit einer 1:0-Führung im Rücken wäre es für uns viel einfacher gewesen", meinte HFC-Trainer Carsten Hänsel nach dem Spiel.

Die Hausherren rannten danach plan- und ideenlos an. Mehr als der Anschlusstreffer durch Sebastian Dräger kam bei diesen Offensivbemühungen nicht heraus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Gäste nur mit zehn Mann auf dem Rasen, weil sich Kapitän Martin Weile nach einem Ellbogencheck in Gesicht vom Hallenser Marcel Trojandt behandeln lassen musste. "Das war eine klare Tätlichkeit, die leider nicht geahndet wurde. Der Treffer wäre nie gefallen", so Böhler, der somit bis zum Ende zittern musste, weil seine Schützlinge die sich bietenden riesigen Räume für Konter nicht nutzten. Beim entscheidenden Pass fehlte die nötige Konzentration. Doch das juckte die Bernburger bei ihrer Siegesfeier auf dem halleschen Rasen überhaupt nicht mehr.

HFC II: Weiß - Hovhannisyan, Dräger, Butzmann (46. Mast), Benes (46. Müller) - Kamm Al-Azzawe (59. Baierlein), Trojandt - Nüchtern, Weber, Knaack - Rezac

Bernburg: Baldauf - Mäkel, Wegener, Adam - Donath (63. Schubert), Baumgarten, Bauer (82. Glowaczewski), Fritsche, Petrovics (74. Schmidt) - Weile, Härtl

Schiedsrichter: Schroth (Markranstädt). Assistenten: Clemens Dietrich (Leisnig), Reinhard Franke (Leipzig). Zuschauer: 98. Tore: 0:1 Donath (35.), 0:2 Härtl (51.), 1:2 Dräger (67.)