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Exotenausstellung in Zweihausen Exotenausstellung in Zweihausen: Immer weniger Tiere

Von Andreas Braun 17.10.2016, 06:48
Ein Halsbandsittich von Herbert Schade (großes Foto) und ein Gebirgslori von Friedhelm Stehning waren zwei der über 200 Vögel, die in der Ausstellung in Zweihausen zu sehen waren.
Ein Halsbandsittich von Herbert Schade (großes Foto) und ein Gebirgslori von Friedhelm Stehning waren zwei der über 200 Vögel, die in der Ausstellung in Zweihausen zu sehen waren. Engelbert Pülicher

Zweihausen - „Von den Großsittichen sind hier mehr als bei mancher Landesschau.“ Das Lob von Siegfried Friedrich geht den Zuchtfreunden des Ziergeflügel- und Exotenvereins Alsleben runter wie Öl. Über 100 dieser Tiere sind im Vereinsheim Zweihausen ausgestellt. Und das Lob kommt von einem der Zuchtrichter.

Friedrich reist seit 13 Jahren an zu den Schauen das Vereins. Und das aus Hameln. Das ist eine ganze Ecke weg. Aber er tut es gern. „Das Material ist sehr gut. Vorzüglich gibt es nicht umsonst“, so der erfahrene Richter. Nur Tiere, die eine Punktzahl zwischen 90 und 100 haben, bekommen die Höchstnote.

Die Bewertungen sind wichtig, meint Vereinschef Lothar Schulz. Wenn denn ein Käufer kommt, ist das ein Anhaltpunkt für gute Arbeit, sagt er. Selbst ist Schulz Züchter von Großsittichen. Es sei ein schönes Hobby. Doch es fehlte der Nachwuchs derer, die sich dem Hobby verschreiben. „Es ist schwer, junge Menschen zu begeistern. Viel Zeit muss man investieren, denn es sind ja Lebewesen, die man dann betreuen muss. Diese Zeit nehmen sich nicht mehr viele. Im Verein ist der Altersdurchschnitt über 60 Jahre“, so Schulz. Und trotz des Lobes durch den Zuchtrichter: Die Anzahl der ausgestellten Tiere geht zurück. „Im vergangenen Jahr hatten wir über 400 Tier in der Ausstellung. In diesem Jahr sind es gerade einmal über 200.“ Dabei will man doch im kommenden Jahr den 55. Geburtstag des Vereins feiern. Da wäre es schon schön, wenn eine große Anzahl von Tieren zu diesem Ereignis gemeldet würden.

Für René Schlömer aus Strenznaundorf ist klar, dass er wieder dabei sein wird. Er und sein Vater Harald haben über 200 Wellensittiche. Da ist das Spektakel manchmal ganz schön groß. Doch Wellensittiche, wie auch die anderen Tiere in der Ausstellung, sind Schwarmtiere. Sie fühlen sich allein nicht wohl. Vielleicht fürchten da viele, dass es zu viele Arbeit macht, so Schlömer. Dass damit Zeit verbunden ist, nehme er in Kauf. Und das nicht nur, um die Volieren in Schuss zu halten. Bis nach Österreich fährt er schon mal, wenn ihm ein Vogel für die Zucht gefällt. Man müsse aufpassen, dass genetisch immer alles in Ordnung sei. Dabei hilft eine Zuchtbuch, in dem alles aufgezeichnet wird, was mit der Zucht zu tun hat. So kann man immer nachweisen, welche Tiere für die Zucht verwendet worden sind.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Interesse an der Vogelzucht haben, können sich mit Lothar Schulz, Telefon 034691/2 04 54, in Verbindung setzen.

(mz)

Hier begutachten Vereinsvorsitzender Lothar Schulz ( links) und Jürgen Wiegel einen Wellesittich.
Hier begutachten Vereinsvorsitzender Lothar Schulz ( links) und Jürgen Wiegel einen Wellesittich.
Pülicher