Basketball Basketball: Eigentlich ein Spiel wie jedes andere
ASCHERSLEBEN/MZ. - Nein, von Aufregung ist bei Marco Klingberg wirklich keine Spur. Der 37-jährige Routinier des BBC Magdeburg wirkt entspannt, sieht der bevorstehenden Partie gegen die Aschersleben Tigers gelassen entgegen. "Ein wenig angespannt ist man natürlich schon", relativiert Klingberg, "doch eigentlich ist es ein Spiel wie jedes andere."
Aber eben nur eigentlich. Denn zum einen stehen sich mit Aschersleben und Magdeburg am Samstagabend (Beginn: 19 Uhr) zwei Lokalrivalen gegenüber. Solche Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Zum anderen treffen in der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle dann gleich vier Spieler auf den Verein, für den sie noch in der Vorsaison auf dem Parkett standen - eine brisante Konstellation. Auch für Marco Klingberg: Der erfahrene Flügelspieler ging in den vergangenen zwei Jahren für Aschersleben auf Korbjagd, war am Ende wesentlich am Aufstieg in die 1. Regionalliga beteiligt. Das Ziel der Verantwortlichen in den Verhandlungen über ein weiteres Engagement war daher klar: "Wir wollten ihn halten", erklärt Tigers-Coach Nándor Kovács. Doch Klingberg, der seit mehreren Jahren in Magdeburg lebt und für den dortigen Club bereits von 2003 bis 2009 aktiv war, verließ die Tigers wieder in Richtung Heimat. "Es war eine super Zeit in Aschersleben und ich wäre wirklich gern geblieben", sagt der frischgebackene Vater rückblickend, "doch um mehr Zeit für meine Familie zu haben, habe ich mich dann für Magdeburg entschieden."
Genau wie Center Felix Neumann, der ebenfalls von Aschersleben in die Elbestadt zurückkehrte. Nun treffen beide zum ersten Mal nach dem Wechsel wieder auf die Tigers. Eine klare Angelegenheit für den ambitionierten BBC? "Wir sind als Aufsteiger auf jeden Fall der Außenseiter", fühlt sich Nándor Kovács in der Rolle des Underdogs sichtlich wohl, "aber wenn wir als Team spielen, haben wir die Chance, das Spiel ausgeglichen zu gestalten."
Wie schon am vergangenen Spieltag in Itzehoe, als die Tigers den großen Favoriten mit der bis dato besten Saisonleistung an den Rand einer Niederlage drängten. Ein solches Szenario wäre auch in Magdeburg vorstellbar. Bis auf Zmaray Rafiq-Dost stehen Trainer Kovács alle Spieler zur Verfügung. Zudem zeigt die Formkurve der Tigers nach dem ersten Saison-Sieg und der knappen Niederlage in Itzehoe eindeutig nach oben, während der BBC die vergangenen zwei Begegnungen verlor. "Wir müssen das Spiel jetzt natürlich gewinnen, schließlich wollen wir aufsteigen", erkennt Marco Klingberg einen gewissen Erfolgsdruck. Auf dem Weg in die 2. Bundesliga wurde der Magdeburger Kader vor der Spielzeit nahezu komplett erneuert. Für Ole Alsen und Stefan Ahrens war da kein Platz mehr. Beide tragen nun bekanntlich das Tigers-Trikot, besitzen laut Trainer Kovács "viel Potenzial" und befinden sich auf "einem guten Weg". Das Duell gegen den alten Verein sollte für zusätzliche Motivation sorgen.
Bei Marco Klingberg, der noch immer freundschaftliche Kontakte nach Aschersleben pflegt, überwiegt derweil die Freude über das Wiedersehen: "Die Leute in Aschersleben machen mit engagierter Arbeit aus wenigen Mitteln das Beste", zollt der 37-Jährige seinem ehemaligen Verein Respekt, "ich denke, dass die Tigers den Abstieg verhindern können." Doch im direkten Aufeinandertreffen hofft Klingberg selbstverständlich auf einen Sieg seines BBC Magdeburg. Denn wie gesagt: Eigentlich ist es ein Spiel wie jedes andere.