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Bluttat von Wolmirstedt Mit Video: Zehn Tage nach der Attacke mit zwei Toten in Wolmirstedt - Motiv und Waffe bleiben unklar

Die Ermittlungen zur Bluttat in Wolmirstedt, bei der ein 27-Jähriger zwei Menschen tötete, dauern an. Über das Motiv und die genauen Umstände der Tat hat die Polizei aus "ermittlungstaktischen Gründen" noch keine näheren Angaben gemacht.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 24.06.2024, 16:21
Polizisten sichern am 14. Juni das Haus, in der der 23-jährige Afghane erstochen wurde.
Polizisten sichern am 14. Juni das Haus, in der der 23-jährige Afghane erstochen wurde. (Foto: Thomas Schulz/dpa)

Wolmirstedt/Stendal/MZ. - Die Attacke geschah inmitten der EM-Euphorie: Während Deutschland am Abend des 14. Juni ausgelassen den gelungenen Start in die Europameisterschaft feierte, ereignete sich in Wolmirstedt (Kreis Börde) eine Bluttat, bei der zwei Menschen starben und drei zum Teil schwer verletzt wurden. Auch zehn Tage nach dem Amoklauf eines 27-Jährigen ist jedoch nur wenig darüber bekannt, wie es zur Tat kam. Die Polizei hüllt sich zu Motiv, der verwendeten Waffe und einem möglichen Drogenkonsum „aus ermittlungstaktischen Gründen“ in Schweigen.

 
Videobeitrag vom 15.6.: vom In Wolmirstedt ist es zu einem dramatischen Messerangriff gekommen. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt/Sprecher: Christian Kadlubietz)

Der aus Afghanistan stammende Angreifer hatte am Tattag zuerst einen ebenfalls aus Afghanistan stammenden 23-Jährigen im Treppenhaus eines Wohnblocks erstochen. Danach war er in eine Gartenanlage gelaufen. Dort bedrohte er in einer Parzelle erst mehrere Gartenbesitzer, bevor er dann in einer weiteren Parzelle drei Menschen angriff. Eine 50-jährige Frau und ein 75-jähriger Mann wurden schwer, ein 56-jähriger Mann leicht verletzt. Zwei Polizisten erschossen den Täter, als der sie - so sagten es die Beamten später - attackieren wollte.

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Terroristischer oder religiöser Hintergrund bereits ausgeschlossen

Wieso der 27-Jährige zum Gewalttäter wurde, ist weiterhin unklar. „Das Motiv des Täters ist nicht bekannt“, sagt eine Sprecherin der ermittelnden Polizeiinspektion (PI) Stendal auf MZ-Anfrage. Direkt nach der Attacke war ein terroristischer oder religiöser Hintergrund bereits ausgeschlossen worden. Der Afghane wurde auch nicht von Behörden aus Sachsen-Anhalt beobachtet.

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Zur Tatwaffe - einem Messer - wollte die Polizeiinspektion aus „ermittlungstaktischen Gründen“ ebenso wenig Auskunft geben wie zu den genauen Umständen, unter denen der 27-Jährige zu Tode kam - also aus wie vielen Waffen auf ihn wie viele Schüsse abgegeben wurden.

Auch zum toxikologischen Gutachten des Angreifers gab es keine Auskünfte, da dieses noch nicht vorliege. „Die Erstellung eines solchen nimmt in der Regel einige Wochen in Anspruch“, so die Sprecherin der PI. So bleibt vorerst unklar, ob Drogenkonsum bei der Attacke eine Rolle spielte.