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Vom Maiskolben bis zum Trockenrasierer Vibrator-Forscherin: So wurde beim Sexspielzeug in der DDR improvisiert

Weil es keine Vibratoren im Handel gab, griff man in der DDR zu anderen Mitteln. Kulturwissenschaftlerin Nadine Beck hat erforscht, wie man im Osten bei der Lust nachgeholfen hat.

Von Max Hunger Aktualisiert: 18.01.2022, 10:14
Alt gegen neu: Vibratoren-Forscherin Nadine Beck vergleicht den DDR-Massagestab „Massinet“ (links) mit einem modernen Sexspielzeug.
Alt gegen neu: Vibratoren-Forscherin Nadine Beck vergleicht den DDR-Massagestab „Massinet“ (links) mit einem modernen Sexspielzeug. Foto: Max Hunger

Aschersleben/MZ - Das Gerät auf dem Tisch mutet an wie ein Küchenutensil. Vergilbtes, weißes Plastik, schmuckloser Schieberegler. Doch für Ludwig ist es ein Erinnerungsstück aus einer Zeit der Lust, der Experimente - und des Mangels. Der „Massinet“ wurde in der DDR als Massagezubehör verkauft. Vibratoren gab es im Sozialismus nicht. Eigentlich. Also habe man im Bett improvisiert, erzählt der 60-Jährige. „Es wurde alles genommen, was irgendwie zappelt.“ So wie der Massagestab. „Da ist ein Sechsergewinde drin“, sagt er und deutet auf die Fassung des Massagekopfes. Er zieht einen Maiskolben aus der Jackentasche. Das zylinderförmige Gemüse ist auf einer Adapterplatte mit einem Schraubaufsatz befestigt. Ein Sechsergewinde. Ludwig grinst. „Heute gibt es bessere Sachen.“