Liveblog zu "Friederike" zum Nachlesen Unwetter aktuell: Sturmtief Friederike - Die aktuelle Lage in Mitteldeutschland

Wernigerode/Halle (Saale) - 22:20 Uhr:Wir schließen den Liveticker!
An dieser Stelle beenden wir für heute den Liveticker. Wir bedanken uns für Ihr Interesse. Ab Freitagmorgen berichten wir wieder zum Sturmtief „Frederike“.
21:59 Uhr: Hunderte Bahnreisende in Halle gestrandet
Hunderte Bahnreisende, die in Halle durch Orkan Friederike gestrandet sind, müssen die Nacht auf dem Hauptbahnhof verbringen. Oder in Hotels der Stadt. „Wir stellen den Reisenden zwei Hotelzüge zur Verfügung, außerdem haben wir Hotel- und Taxigutscheine verteilt“, sagte am Donnerstagabend Bahnhofsmanagerin Cornelia Kadatz der MZ.
21:33 Uhr:Straßenbahnen und Busse fahren (fast) wieder nach Fahrplan in Halle
Nachdem das Sturmtief Friederike über Halle hinweggefegt ist, konnte die Hallesche Verkehrs-AG inzwischen den Straßenbahnverkehr in Halle auf fast allen Strecken wieder herstellen. Aktuell gibt es noch eine Sperrung auf der Linie 94. Der Streckenabschnitt zwischen Heide-Universitätsklinikum und Kröllwitz ist hier noch wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Die Linie 94 endet an der Haltestelle Heide-Universitätsklinikum. Außerdem kann die Buslinie 21 derzeit den Abschnitt zwischen Krankenhaus Dölau und Am Bruchsee nicht bedienen. Der Bus endet am Krankenhaus und fährt zurück nach Kröllwitz.
Die meisten Linien fahren bereits wieder nach Fahrplan. Vereinzelt kommt es noch zu Verspätungen.
21:01 Uhr: Tausende Haushalte in Mitteldeutschland ohne Strom
Das Orkantief „Friederike“ hat zahlreiche Haushalte in Ostdeutschland von der Energieversorgung abgeschnitten. Folge seien zahlreiche Stromausfälle, berichtete die Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) in Chemnitz. Nach Angaben des Unternehmens waren am Donnerstag bis zu 140.000 Kunden ohne Strom, nachdem Masten, Leitungen und andere Anlagen durch den Orkan beschädigt worden waren.
20.30 Uhr: Erste Züge fahren wieder
Gute Neuigkeiten für alle Fahrgäste der Deutschen Bahn. Erste Züge haben gegen 20.15 Uhr wieder ihren Betrieb aufgenommen. Einen Überblick zum derzeitigen Stand sämtlicher Bahn-Linien in Sachsen-Anhalt finden Sie hier.
20.00 Uhr: Die Folgen von Friederike im südlichen Sachsen-Anhalt
Orkantief Friederike hat im südlichen Sachsen-Anhalt seine Spuren hinterlassen, wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte. So wurden in Halle beispielsweise diverse Dächer beschädigt und Bäume stürzten auf Autos. In der Großen Brauhausstraße fiel ein Werbeplakat auf zwei Fahrzeuge und beschädigte diese.
In Döllnitz (Saalekreis) wurde eine Person durch eine herabfallende Gerüstbohle leicht verletzt. In Benndorf (Mansfeld-Südharz) stürzte ein 65-Jähriger acht Meter tief vom Dach seines Hauses, als er dort mit Sicherungsarbeiten beschäftigt war.
Auf den Autobahnen kippten diverse Lkw um, bei denen lediglich Sachschäden entstanden. Dies geschah auf der A9 zwischen Bad Dürrenberg und Kreuz Rippachtal sowie zwischen Weißenfels und Osterfeld, auf der A14 zwischen Halle-Trotha und Löbejün und auf der A38 zwischen Dreieck Südharz und Allstedt.
Zwischen 14 und 18 Uhr wurde die Polizei im südlichen Sachsen-Anhalt zu über 300 Einsätzen gerufen
19.45 Uhr: ICE seit 16 Uhr in Bitterfeld gestrandet
Am Bahnhof Bitterfeld ist seit etwa 16 Uhr der ICE 707 gestrandet, der eigentlich auf dem Weg nach Halle war, aber aufgrund des Sturms nur bis Landsberg kam und dann zur Sicherheit wieder den Bahnhof Bitterfeld ansteuerte. Laut MZ-Informationen sind die Fahrgäste noch nicht darüber informiert worden, wann die Fahrt fortgesetzt werden kann.
Der Zugverkehr der Deutschen Bahn in Sachsen-Anhalt ist weiterhin eingestellt. Wie lange die Einschränkungen noch andauern, ist derzeit (Stand: 18.20 Uhr) nicht bekannt.
19.22 Uhr: Sturm hält Feuerwehr und Rettungskräfte in Halle in Atem
Zur Stunde sind 250 Kräfte der Berufsfeuerwehr in Halle sowie der Freiwilligen Feuerwehren aus Halle und Saalekreis in der ganzen Stadt im Einsatz. Auch 15 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks und 20 Einsatzkräfte des DRKs haben derzeit alle Hände voll zu tun.
Bis 19.15 Uhr sind laut Informationen der Stadt Halle rund 270 Einsätze erfolgt. Sechs Personen wurden leicht verletzt behandelt. Die Einsätze dauern weiterhin an (Stand: 19.22 Uhr).
Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnstufe in Halle mittlerweile von 3 auf 2 gesenkt, rät aber weiterhin davon ab, sich ins Freie zu begeben. Die Unwetterwarnung für Sachsen-Anhalt hat der DWD am Abend aufgehoben.
19.07 Uhr: Orkantief Friederike trifft Harz besonders schwer
Besonders schwer traf Friederike die Harzregion. Über den 1.141 Meter hohen Brocken fegte „Friederike“ am Nachmittag mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern.
„Das ist ein Extremorkan. Davon sprechen wir ab Geschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde“, sagte der Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Leipzig, Thomas Hain.
Die Behörden sperrten die Straßen in den Oberharz. „Die Bäume fallen um wie Streichhölzer“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Goslar. Die Einsatzkräfte kämen mit dem Sperren von Straßen und dem Räumen der umgestürzten Bäume nicht mehr hinterher.
Auf der Bundesstraße 242 zwischen Clausthal-Zellerfeld und St. Andreasberg waren mehrere Autofahrer vorübergehend durch umgestürzte Bäume eingesperrt. Das Polizeirevier Harz berichtete von umgestürzten Bäumen und herabgefallenen Dachziegeln. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Dauereinsatz hieß es.
18.58 Uhr: Sturm drückt Mauer um, Mann aus Bernburg schwer verletzt
In Bernburg ist am Nachmittag ein Fußgänger schwer verletzt ins Krankenhaus gefahren worden. Laut Polizei war er auf einem Gehweh unterwegs, als eine Mauer umstürzte und ihn unter sich begrub.
18.50 Uhr: Feuerwehrmann kommt bei Rettungsaktion ums Leben, weiterer Kamerad schwer verletzt
Um 17.09 Uhr hatten wir darüber berichtet, dass ein Feuerwehrmann in Bad Salzungen (Thüringen) bei einem Einsatz aufgrund des Orkantiefs um Leben gekommen ist. Nun wurden weitere Details des tragischen Vorfalls bekannt: Der 28-Jährige wollte eine Autofahrerin befreien, die wegen umgestürzter Bäume in ihrem Wagen eingeschlossen war, als er selbst von einem Baum erfasst und erschlagen wurde.
Außerdem sei ein 57 Jahre alter Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzungen schwer verletzt worden, teilte der Wartburgkreis mit.
18.40 Uhr: Behinderungen im Nahverkehr in Halle
Die Havag kann aufgrund der Sturmschäden von Orkantief Friederike seinen Fahrplan bei Bussen und Straßenbahnen derzeit nicht wie gewohnt fahren.
Auf zahlreichen Linien sei es durch herabgefallene Äste, umgestürzte Bäume etc. zu Sperrungen gekommen, teilte eine Sprecherin der Havag am Donnerstagabend mit.
Zeil sei es, noch in der Nacht - nach dem Ende des Sturms - die Schäden auf allen Strecken zu räumen, damit der Verkehr am Freitagmorgen wieder wie gewohnt rollen kann.
18.30 Uhr: Orkantief sorgt für viele Notrufe
Aufgrund des Sturmtiefs Friederike hat es am Donnerstagnachmittag im südlichen Sachsen-Anhalt laut Polizei eine sehr hohe Zahl von Notrufen gegeben, die bei einigen Betroffenen zu Wartezeiten geführt hätten.
Die Beamten baten darum, bei dringenden Fällen dennoch am Telefon zu bleiben und zu warten, bis eine Leitung frei wäre.
18.25 Uhr: Straßensperrungen im Landkreis Mansfeld-Südharz
Die A38 ist in Fahrtrichtung Leipzig zwischen Sangerhausen und dem Dreieck Südharz gesperrt, nachdem dort gegen Mittag ein Lkw vom Sturm umgerissen wurde.
Nach MZ-Informationen soll die Umleitungsstrecke über Oberröblingen und Allstedt aufgrund des vielen Verkehrs dicht sein (Stand: 18.15 Uhr). Dort ist derzeit mit Stau zu rechnen.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz meldet unterdessen, dass zahlreiche Straßen unpassierbar sind. Gegenwärtig sind folgende Sperrungen bekannt:
18.00 Uhr: Friederike bringt Politiker zusammen
Der Grünen-Abgeordnete Sebastian Striegel drohte durch Orkan „Friederike“ in Magdeburg zu stranden, doch die Koalitionspartnerin half ihm aus der Patsche.
Der Bahnpendler bat am Donnerstagnachmittag wegen der Zugausfälle über Twitter um eine Mitfahrgelegenheit in seine Heimatstadt Halle. Prompt bot etwa die Sprecherin der Linken-Fraktion, Katja Müller, einen Platz in ihrem Auto an.
Doch Striegel nutzte das Angebot von SPD-Fraktionschefin Katja Pähle. Wenig später bedankte sich der Grünen-Politiker erneut per Twitter für die sichere Überfahrt. „Aber gerne doch“, erwiderte Pähle, die ebenfalls regelmäßig zwischen Wohnort Halle und Arbeitsort Magdeburg pendelt. „Wir sind doch SOZIALdemokraten.“
17.50 Uhr: Kritik am Verhalten von Behörden
Meteorologe Dominik Jung von wetter.net kritisierte am Donnerstagnachmittag das Verhalten von Behörden gegenüber des angekündigten Orkantiefs Friederike:
„Das der Sturm kommt war seit Tagen klar. Daher ist es unverantwortlich, dass am Donnerstagvormittag die Behörden in zahlreichen Städten (z.B. Düsseldorf) unmittelbar vor Ankunft des Sturmfelds haben Schulen schließen lassen und die Schülerinnen und Schüler nach Haus schickten und damit genau zum Zeitpunkt der stärksten Sturmböen. Es wäre ein leichtes gewesen bereits am Vortag den Schulbetrieb abzusagen, damit die Schülerinnen und Schüler erst gar nicht den Weg durch den Sturm auf sich nehmen müssen. Viele kommen nun erst gar nicht mehr nach Hause, da die Bahn ihren Betrieb ebenfalls weitgehend eingestellt hat. Hier fehlt es offenbar massiv an Absprachen zwischen den Behörden und Wetterdiensten“, legte Jung dar.
17.42 Uhr: Extremorkan auch in Sachsen
Das Orkantief „Friederike“ ist am Donnerstag über Sachsen gefegt und hat dabei für erhebliche Behinderungen im Verkehr gesorgt. Am Nachmittag wehte der Wind am 1.215 Meter hohen Fichtelberg mit einer Geschwindigkeit von 165 Kilometern pro Stunde.
Bei dieser Größenordnung sprechen die Meteorologen bereits von einem extremen Orkan. Windstärke 12 und damit das Ende der Skala ist bei 120 Stundenkilometern erreicht.
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, wurde dieser Wert im Flachland am Nachmittag am Flughafen Leipzig-Halle übertroffen (133 Stundenkilometer). Unklar blieb zunächst, ob Menschen zu Schaden kamen.
17.27 Uhr: Stromausfall im Landkreis Wittenberg
Nach den Stromausfällen im Landkreis Mansfeld-Südharz, von denen 10.000 Menschen betroffen sind, ist es am Donnerstagnachmittag auch im Landkreis Wittenberg aufgrund von Sturmschäden zu Stromausfällen gekommen.
Über 5.000 Haushalte, vor allem im Bereich Coswig, Selbitz und Apollensdorf, sind ohne Strom.
Auch in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) hat es am Nachmittag einen Stromausfall gegeben, der 6.000 Haushalte betraf. Im Saalekreis waren 7.000 Haushalte ohne Strom.
17.25 Uhr: Erste sturmbedingte Ausfälle am Flughafen Leipzig/Halle
Sturmtief „Friederike“ hat am Flughafen Leipzig/Halle zu ersten Flugausfällen geführt. Drei Maschinen aus München, Wien und Zürich seien am Donnerstagnachmittag gar nicht erst nach Leipzig gekommen, so dass auch die Rückflüge gestrichen werden mussten, sagte Flughafensprecher Uwe Schuhart.
17.21 Uhr: Wetterdienst in Leipzig arbeitet unter Notstrom
Auch der Wetterdienst in Leipzig ist von den Folgen des Orkantiefs betroffen. Vor dem Dienstgebäude sei ein Baum umgefallen und habe die Stromversorgung gekappt, sagte Meteorologe Thomas Hain. „Wir arbeiten jetzt mit Notstrom“, berichtete er.
17.09 Uhr: Friederike fordert Menschenleben, Mann in Benndorf schwer verletzt
Das Sturmtief „Friederike“ hat in Thüringen ein Todesopfer gefordert. In Bad Salzungen wurde ein Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde schwer verletzt, wie ein Sprecher der Polizei in Suhl mitteilte. Nach Angaben der Wartburgkreises soll es sich bei den Verunglückten um Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzungen handeln.
Wie der Polizeisprecher weiter sagte, können zunächst keine näheren Angabe zum Unfallhergang gemacht werden. Vor Ort herrsche nach wie vor Lebensgefahr. Wegen des Sturms gestalteten sich die Bergungsmaßnahmen sehr schwierig. Zur Betreuung der Angehörigen der Verunglückten sowie deren Kameraden sei ein Kriseninterventionsteam im Einsatz.
In Benndorf (LK Mansfeld-Südharz) wurde ein 65-Jähriger außerdem bei Sicherungsarbeiten schwer verletzt. Laut Informationen der MZ ist er gestürzt und wurde von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht.
16.55 Uhr: Orkan fegt mit 200 km/h über Brocken hinweg
Orkantief „Friederike“ ist über den Brocken hinweggefegt. Auf dem 1.141 Meter hohen Berg wurden Windgeschwindigkeiten von 203 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, Thomas Hain, sagte.
„Das ist ein Extremorkan. Davon sprechen wir ab Geschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde“, betonte er. Auch andernorts fegte „Friederike“ mit Spitzengeschwindigkeiten über das Land. In Ummendorf etwa waren es 101 Kilometer pro Stunde. Das ist Windstärke 10. In Wernigerode wurden 115 und in Harzgerode 123 Kilometer pro Stunde gemessen.
16.44 Uhr: Kein Durchkommen bei Sangerhausen - Stromausfälle im Landkreis Mansfeld-Südharz
Kein Durchkommen mehr auf der Straße zwischen den Sangerhäuser Ortsteilen Rotha und Paßbruch: Etliche Bäume sind umgestürzt oder umgeknickt und auf die Straße gefallen. Die Menschen versuchen sich nun kurzerhand selbst zu helfen und sind mit Sägen unterwegs, um zu versuchen, die Straße wieder frei zu bekommen.
Indes sorgt der Sturm auch in weiten Teilen des LK Mansfeld-Südharz für Stromausfälle. Rund 10.000 Kunden der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom (Mitnetz) sind am Nachmittag betroffen, wie Evelyn Zaruba, Pressesprecherin des Unternehmens mitteilt.
So sind beispielsweise in Helbra 1.800 Haushalte und in Klostermansfeld 1.100 vom Netz abgeschnitten. Die Gründe für die Störungen seien dabei unterschiedlich - von Ästen, die sich in den Leitungen verfangen bis hin zu umgestürzten Bäumen. „Die Kollegen sind alle im Einsatz und versuchen die Ausfälle so schnell wie möglich zu beheben“, sagte Zaruba
16.33 Uhr: Autobahnpolizei Weißenfels rät vom Befahren der Autobahnen ab
Die Autobahnpolizei Weißenfels hat am Donnerstagnachmittag empfohlen, die Autobahnen im südlichen Sachsen-Anhalt „nur zu befahren, wenn dies zwingend notwendig ist“.
Auf den Autobahnen A9, A14, A38 habe es mehrere Unfälle gegeben, sodass die Fahrspuren teilweise voll gesperrt werden mussten, teilten die Beamten mit. Es sei mit Stau zu rechnen. Die Autobahnpolizei rät dazu, sämtliche Autobahnen umgehend in Richtung einer Raststäte bzw. eines Parkplatzes zu verlassen.
16.26 Uhr: Mindestens zwei Schulen in Halle bleiben am Freitag geschlossen
Die Zweite Integrierte Gesamtschule (IGS) Halle sowie die Südstadtgrundschule, die sich beide im selben Gebäude in der Rigaer Straße 1a befinden, bleiben am Freitag wegen Sturmschäden geschlossen. Nach Auskunft von Schulleiterin Romina Altenburg findet kein Unterricht statt.
16.16 Uhr: Sturm trifft Flughafen Leipzig/Halle
Eine erste Orkanböe von Sturmtief Friederike war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bereits am Mittag über den Flughafen Leipzig/Halle gefegt.
„Es wackelt draußen zwar ordentlich, aber bisher sind keine Schäden registriert worden“, sagte Flughafensprecher Uwe Schuhart. Bis 15 Uhr seien auch keine Starts oder Landungen gestrichen worden. Nach DWD-Angaben sind in Tieflagen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde zu erwarten.
16.02 Uhr: Sturm im Harz - Einsatzkräfte kommen nicht mehr hinterher
Sturm „Friederike“ hat nach Angaben der Polizei im Harz für Chaos gesorgt. „Die Bäume fallen um wie Streichhölzer“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Goslar.
Die Einsatzkräfte kämen mit dem Sperren von Straßen und dem Räumen der umgestürzten Bäume nicht mehr hinterher. Eigentlich sei der gesamte Oberharz unpassierbar.
Neben einer Vielzahl an umgestürzten Bäumen haben sich vereinzelt Dachziegel von den Dächern gelöst. Zeitweise ist u. a. der Oberharz aus Richtung Wernigerode über die L100 und die B244 nicht befahrbar.
Darüber hinaus ist das so genannte Trecktal aus Richtung Heimburg in Richtung Elbingerode gesperrt. Es kann aufgrund der anhaltenden Orkanböen nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Straßenabschnitte ganz oder teilweise gesperrt werden.
15.50 Uhr: Abellio Mitteldeutschland und HarzElbeExpress stellen ebenfalls Betrieb ein
Nachdem die Deutsche Bahn schon um 15 Uhr verkündet hat, dass der Zugverkehr in Sachsen-Anhalt bis auf Weiteres eingestellt ist, sind nun auch Abellio Mitteldeutschland und der HarzElbeExpress (HEX) nachgezogen.
Laut Abellio ist ein Ersatzverkehr mit Bussen aufgrund der heiklen Wettersituation auf den Straßen nicht möglich.
15.30 Uhr: Abgelagerte Weihnachtsbäume gefährden Straßenverkehr in Halle
Abgelagerte Weihnachtsbäume, die in Halle noch nicht flächendeckend abtransportiert worden sind, entwickeln sich zur Gefahr im Straßenverkehr. Durch Böen werden die aufgeschichteten Haufen an vielen Stellen der Saalestadt abgetragen.
Einzelne Nadelbäume geraten in Kreuzungsbereiche und behindern dort den Verkehr. Das haben MZ-Leser aus Heide-Nord und aus Trotha beobachtet. Am Donnerstagnachmittag lagen gegen 14.30 Uhr Bäume unter anderem im Kreuzungsbereich Stadtforststraße/Elbestraße und in der Seebener Straße.
15.23 Uhr: Unfall auf A9 bei Weißenfels: Lkw von Wind umgeweht
Auf der A9 bei Weißenfels (Burgenlandkreis) soll der Wind zwischen Bad Dürrenberg und Kreuz Rippachtal einen Lastwagen umgeworfen haben. Eine Umleitung ist eingerichtet. Das Fahrzeug liegt auf dem rechten Fahrstreifen.
Ein ähnlicher Vorfall ist gegen 14.30 Uhr auf der A38 zwischen Sangerhausen-Süd und Allstedt in Fahrtrichtung Leipzig passiert.
Die Polizei appellierte erneut an alle Autofahrer, vorsichtig zu fahren und das Auto im Optimalfall stehen zu lassen, bis der Sturm vorüber ist.
15.04 Uhr: Bahn stellt Zugverkehr in Sachsen-Anhalt ein
Aufgrund des Sturmtiefs hat die Deutsche Bahn angekündigt, den Bahnverkehr Stück für Stück einzustellen. Züge fahren laut Bahn nur noch bis zum nächsten geeigneten Bahnhof, um dann dort stehen zu bleiben. Die Einschränkungen sollen vorerst bis 19 Uhr andauern.
„Der Bahnverkehr in Mitteldeutschland ist bereits jetzt massiv vom Sturm betroffen“, sagte Holger Auverkamp, Bahnsprecher der Region Mitteldeutschland. Trotz umfassender Vorbereitung gebe es vielfach Probleme an den Strecken, unter anderem durch umgestürzte Bäume. „Aus diesem Grund haben wir den bahnverkehr bis auf Weiteres komplett eingestellt.“
14.49 Uhr: Behörden schließen wegen Sturmtief, Störungen bei Zugverkehr nehmen zu
Sturmtief „Friederike“ hat am Donnerstag nicht nur auf Straßen und Schienen für Behinderungen gesorgt. Manche Behörden schlossen vorzeitig. Unter anderem betraf dies die Agenturen für Arbeit in Halle und Bernburg.
Die Stadt Halle sagte eine auf dem Marktplatz geplante Übergabe eines Gerätewagens für den Katastrophenschutz ab. Die Zoos in Magdeburg und Halle blieben ebenfalls vorsorglich geschlossen.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe wollten ihren Verkehr aufrechterhalten, solange die Situation mit Blick auf die Sicherheit von Passagieren und Fahrern es zulasse.
14.33 Uhr: Erste Vorfälle auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt
Gegen 14 Uhr hatten die Polizisten der Autobahnpolizeireviere in Sachsen-Anhalt die Ankunft von Sturmtief Friederike erwartet und kurze Zeit später ereignete sich gleich der erste kleinere Vorfall auf Sachsen-Anhalts Autobahnen. Aufgrund von starken Winden und Orkanböen wurde auf der A14 in Richtung Magdeburg zwischen Wanzleben und Magdeburg-Stadtfeld eine Plane auf die Autobahn geweht.
Laut Autobahnpolizei gibt es aber noch kein besonderes Aufkommen an Fahrzeugen an den Raststätten. Der Verkehr laufe weiterhin fließend.
Aufgrund des Sturmtiefs Friederike sollten Autofahrer laut Autobahnpolizei bei starken Winden unbedingt vom Gas gehen. Seitenböen könnten Fahrzeuge von ihren Fahrspuren drücken oder Gegenstände durch die Luft fliegen, die für zusätzliche Gefahr auf der Autobahn sorgen könnten.
Die Autobahnpolizei empfiehlt, bei besonders starken Winden und Sturmböen an einer Raststätte zu parken, bis der Sturm vorüber ist - oder am besten am Donnerstag das Auto stehen zu lassen.
13.52 Uhr: Verkehrsbehinderungen im Harz
Auch im Straßenverkehr sorgte „Friederike“ für Behinderungen. Der Oberharz wurde wegen des nahenden Sturmtiefs und starken Schneefalls für Lastwagen gesperrt.
Auf dem Steilstück der Bundesstraße 4 zwischen Bad Harzburg und Torfhaus sind nach Angaben des Polizeilagezentrums in Goslar bereits einige Lkw liegen geblieben.
13.29 Uhr: Zwangspause für Lkw-Fahrer
Viele Lkw-Fahrer auf den Autobahnen Mitteldeutschlands treten seit Donnerstagvormittag den Rückzug an. Der herannahende Orkan zwingt zur Zwangspause.
12.54 Uhr: Keine Einschränkungen am Flughafen Leipzig/Halle
Am Flughafen Leipzig/Halle läuft der Betrieb planmäßig. „Bisher sind keine Flüge ausgefallen“, sagt Airport-Sprecher Uwe Schuhart. Zurzeit konzentriere man sich auf die Vermeidung von Sturmschäden.
„Wir müssen dafür Sorge tragen, dass nichts weggeweht werden kann, zum Beispiel Warnkegel, die üblicherweise um geparkte Flugzeuge aufgestellt werden.“
So würden auch Service-Fahrzeuge für den Dienst auf den Rollbahnen sicher geparkt. „Der Wind soll so wenig wie möglich Angriffsflächen bekommen“, so Schuhart.
12.31 Uhr: Einige Schulen in Halle schließen vorzeitig
Mehrere Schulen in Halle schließen am Donnerstag vorzeitig. Die Übersicht finden Sie hier.
12.12 Uhr: Zugverkehr in NRW eingestellt
Die Bahn hat den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen gestoppt. „In NRW ist ab sofort bis auf Weiteres der Zugverkehr eingestellt“, teilte DB Regio am Donnerstagvormittag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
12 Uhr: Schulfrei für Schüler aus Haldensleben
Einige Schüler dürfen wegen des kommenden Orkantiefs vorzeitig nach Hause. So hat die Evangelische Sekundarschule Haldensleben wie folgt informiert: "Aufgrund der Unwetterwarnung des DWD vor schweren Sturmböen und orkanartigen Böen ab 14 Uhr in der Region Haldensleben endet der Unterricht für alle Schüler an diesem Tag bereits nach der 5. Stunde (11.40 Uhr)".
11.37 Uhr: Schmalspurbahnen stellt Betrieb nahezu ein
Das Sturmtief Friederike ist noch nicht ganz im Harz angekommen, in die Knie zwingen seine Vorboten die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) aber schon jetzt: Die Harzer Schmalspurbahnen fahren nur noch im Bereich Nordhausen.
Aussichten und Warnungen zum Sturmtief Friederike
Mit heftigen Windböen auf den Harzer Bergen kündigt sich seit dem Donnerstagmorgen das Sturmtief „Friederike“ an.
Es habe zudem teils starker Schneefall eingesetzt, sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle in Goslar. Es habe bereits eine reihe von Unfällen gegeben. Zum Glück sei es bisher bei Blechschäden geblieben.
Nach Angaben der Wetterstation Braunlage lag am Morgen die Schneefallgrenze bei knapp 500 Metern.
Auf dem Brocken erreichten die Windböen bereits die Stärke 11. Dies entspreche Geschwindigkeiten um 100 Stundenkilometer, sagte ein Sprecher der Wetterwarte des Deutschen Wetterdiensts auf dem höchsten Berg Norddeutschlands.
Der Deutsche Wetterdienst warnte für die dortigen Hochlagen über 1000 Meter vor extremen Unwetter. Die Warnung gilt von 10 Uhr bis 22 Uhr am Donnerstagabend.
Noch deutlich stärkere Sturmböen mit bis zu 160 Stundenkilometern werden für den frühen Nachmittag erwartet. Auf dem 1141 Meter hohen Brocken hat am Morgen zudem heftiges Schneetreiben eingesetzt. Die Schneehöhe beträgt derzeit gut eineinhalb Meter.
Wegen der extremen Witterungsbedingungen fällt im Oberharz an allen Schulen der Unterricht aus. Auch die Schülerbeförderung aus in andere Kommunen wurde eingestellt.
Der Landkreis Goslar wies darauf hin, dass Eltern bei gefährlichen Wetterverhältnissen grundsätzlich selbst entscheiden können, ob sie den Schulweg ihres Kindes für zu gefährlich halten. Sie können die Kinder dann zuhause behalten.
Die Fluggesellschaft KLM teilte unterdessen mit, dass sie wegen des Sturms zahlreiche Flüge gestrichen hat, darunter die Verbindungen von Amsterdam nach Hannover und Bremen. Die Deutsche Bahn riet Reisenden via Twitter, sich vorab über mögliche Störungen zu informieren.
Der Sturm zieht derzeit über die Nordsee und verlagert sich mit seinem Zentrum Richtung Norddeutschland. Dort wird er am Mittag vorbeiziehen. Er entwickelt sich derzeit wie von den Wettermodellen berechnet. Alles läuft quasi nach „Plan“, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr durch Orkan
Sein Sturmfeld erreicht mit den ersten schweren Sturmböen im Laufe des Vormittags den Westen Deutschlands. Los geht es in Nordrhein-Westfalen. Dort werden in den Niederungen Spitzenböen zwischen 110 und 130 km/h erwartet.
In den vergangenen Stunden haben sich die Berechnungen der Wettermodelle noch einmal verschärft. Es könnte in der Mitte tatsächlich ein größeres Orkan-Ereignis werden. Spätestens um die Mittagszeit dürfte es dort dann auch zu ersten größeren Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr kommen.
Dann zieht Friederike weiter nach Osten. Teile von Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, aber auch Hessen und Rheinland-Pfalz werden getroffen werden.
Etwas ruhiger geht die Sache ganz im Norden von statten. Dort zieht das Zentrum des Tiefs vorbei und daher weht hier nur ein vergleichsweise laues Lüftchen. Sturmböen, teils auch schwere Sturmböen gibt es zudem noch in Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch dort in der Sturm nicht so heftig wie in der Mitte des Landes“, so Dominik Jung weiter.
Erinnerungen an Kyrill
Am Donnerstag ist übrigens der Jahrestag von Orkan Kyrill. Vor genau elf Jahren hat er weite Teile Deutschlands lahmgelegt und für schwere Schäden gesorgt. Meteorologe Dominik Jung meint: „Um es noch mal ganz klar zu sagen: Wir erwarten Donnerstag keinen zweiten Kyrill. Friederike wird nicht so stark ausfallen wie Kyrill im Jahr 2007.“
Temperaturen und Niederschlägen schwankten in den nächsten Tagen. „Es kommt alles, ob uns das gefällt oder nicht“, sagte Thomas Hein vom Deutschen Wetterdienst. „Friederike“ bringe dann neben dem Sturm am Donnerstag wieder einen Schwall wärmerer Luft, bevor es zum Wochenende hin wieder abkühlt. (mz/dpa)














