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Thema Schule Thema Schule: Marco Tullner stellt sich bei Facebook den Fragen der Nutzer

Von Anja Förtsch 08.08.2016, 15:50

Magdeburg - Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat sich am Montagabend in einem Livechat auf dem sozialen Online-Netzwerk Facebook Fragen zum Thema Schule gestellt.

Von 17 bis 17.30 Uhr beantwortete Tullner die Fragen der Nutzer. Die Regierung Sachsen-Anhalts ist deutschlandweit die erste, die auf ihrem offiziellen Facebook-Account eine Bürgersprechstunde per Livestream anbietet.

Eines der am meisten nachgefragten Themen war der Lehrermangel. So fragte ein Nutzer, wann genug Lehrer eingestellt sein würden, damit es zu keinem Unterrichtsausfall komme. Wann dieser Punkt erreicht sein würde, könne er nicht voraussehen, sagte Tullner. Die entsprechenden Maßnahmen würden aber andauern. „Mit dem Idealzustand ist nicht in den nächsten Jahren zu rechnen“, so der Bildungsminister. Das gelte auch für die pädagogischen Mitarbeiter. „Deren Bedarf wächst erkennbar“, sagte Tullner.

Auf die Frage eines Nutzers, woher die zukünftigen Lehrer genommen werden sollen, sagte der Minister, es sei noch „Mühe und Arbeit notwendig“, um diese Frage zu beantworten. Ein Schritt in diese Richtung sei es, dass sich Lehrer voraussichtlich ab November auch online bewerben können. Bislang ist das in Sachsen-Anhalt nur auf dem Postweg möglich. Entscheidend im Vorgehen gegen den Lehrermangel sei laut Tullner besonders „Flexibilität, Dynamik und Offenheit“.

Einige der von den Facebook-Nutzern angesprochenen Punkte fielen in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen. So soll es laut dem Bildungsminister mit ihnen künftig Gespräche bezüglich der freien Schulwahl und festgelegter Schuleinzugsbereiche, zur Gestaltung des öffentlichen Schülerverkehrs und zur Mindestzahl von Schülern an den einzelnen Einrichtungen geben. Bei dieser müsse laut Tullner „mit Augenmaß“ vorgegangen werden, um das Bestehen kleiner Schulen auf dem Land, wo es teilweise nur wenige Kinder gibt, zu sichern.

Die Resonanz der Nutzer auf die Aktion war überwiegend positv, zeitweise schauten knapp 80 Personen den Livestream an. Am Ende seiner virtuellen Sprechstunde nominierte Tullner - ganz im Stil der Spendenaktion „Ice Bucket Challenge“ aus dem Jahr 2014 - Wirtschaftsminister Jörg Felgner (SPD), es ihm gleichzutun und sich ebenfalls auf Facebook den Fragen der Nutzer zu stellen.

Ganz live im engeren Sinne war die Bürgersprechstunde jedoch nicht: Die Nutzer sollten ihre Fragen im Vorfeld als Kommentar posten. Weitere Nachfragen während des Livechats konnten nicht gestellt werden. Bis 17 Uhr waren mehr als 30 Kommentare mit Fragen eingegangen. Bis auf einige Ausnahmen blieb der Ton in den Kommentaren sachlich - was online nicht immer die Regel ist. (mz)