Verkehr in Sachsen-Anhalt Staufallen: Auf diesen Autobahnen im Land stecken Fahrer besonders oft fest
Die Zahl der Staus in Sachsen-Anhalt ist 2023 um 50 Prozent gestiegen. Woran das liegt und welche Autobahnen besonders staugefährdet sind.
Halle (Saale). - Die Staus auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt werden immer länger – und die Wartezeiten für die Autofahrer auch: Im vergangenen Jahr stieg die Staulänge sprunghaft auf 15.517 Kilometer an. Das war rund ein Drittel mehr als im Jahr 2022, teilte der ADAC am Dienstag mit.
Insgesamt wurden 7.619 Staus gezählt – 2022 waren es 5.059. Das ist ein Anstieg um 50 Prozent. Die Staus sorgten 2023 für eine Wartezeit von 7.452 Stunden (im Vorjahr waren es 5.224 Stunden). Umgerechnet ergab sich 2023 eine Verzögerung von 310,5 Tagen. Das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht wieder erreicht. Im Jahr 2019 etwa waren es 8.368 Staustunden.
Nach Angaben des ADAC mussten die Verkehrsteilnehmer größtenteils vor der Einfahrt in Baustellenbereiche warten. Diese wurden insbesondere in den Ferien und vor Feiertagen häufig zu Nadelöhren. Das sei „nervig für alle, die im Stau stehen, jedoch absolut notwendig für die Modernisierung der Autobahnen“, teilte der ADAC mit.
Sachsen-Anhalt: Auf diesen Autobahnen kommt es besonders häufig zu Staus
Stauspitzenreiter war im Jahr 2023 wieder einmal die A2 mit 2.736 Staus. Es folgt mit deutlichem Abstand die A9. Auf dieser gab es dafür große Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Staus hat sich mit 2.273 fast verdoppelt. Auf Platz drei lag die A14 mit 1.492 Staus.
Ein besonderer Schwerpunkt war die A2-Großbaustelle zwischen Theeßen (Jerichower Land) und Magdeburg-Rothensee. Unter den landesweit fünf staureichsten Abschnitten ist dieser Bereich mit den Plätzen eins, drei und fünf gleich dreimal vertreten.
ADAC: Warum sich Staus nicht vermeiden lassen
Zudem gab es auf der A2 sehr folgenschwere Unfälle wie Ende August 2023, als bei Burg (Jerichower Land) mehrere Lkw ineinander rasten und sich entzündeten. Zwei Lkw-Fahrer starben, die Autobahn war mehrere Tage gesperrt. Im südlichen Sachsen-Anhalt lag ein Stau-Schwerpunkt zwischen Löbejün und Könnern auf der A14.
Nach Einschätzung des ADAC ließen sich Staus nicht vermeiden, da die Fahrbahnen saniert und modernisiert werden müssten. „Dabei bedarf das Baustellenmanagement teilweise einer noch besseren Koordination“, mahnte der Automobilclub.
Denn wenn sich in einer Region Baustellen auf Autobahnen und Bundes- oder Landesstraßen überschneiden, komme es zu Überlastungen im Verkehrssystem, teilte der ADAC mit.