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Gefahr für Kinder „Sie kommen wie Wolfskinder an“: Wenn Kinder aus Familien genommen werden

In Sachsen-Anhalt werden mehr Kindeswohlgefährdungen gemeldet. Im Extremfall müssen Betroffene ihr Zuhause verlassen. Was haben sie erlebt und wie gehen sie mit ihren Traumata um? Besuch in einer Inobhutnahmestelle in Halle

Von Lisa Garn 15.10.2024, 18:00
Stabilität und Struktur: Anna Schumacher von der Kinderschutzstelle in Halle hält ein acht Monate altes Baby auf dem Arm. Es ist eines von sechs Kindern, die in der Einrichtung leben.
Stabilität und Struktur: Anna Schumacher von der Kinderschutzstelle in Halle hält ein acht Monate altes Baby auf dem Arm. Es ist eines von sechs Kindern, die in der Einrichtung leben. Fotos: Lisa Garn

Eine Villa im Bezirk Mitte von Halle. Im Treppenhaus ist es laut, Kinderstimmen sind zu hören. Vor einer Tür stehen Schuhpaare. Sie sind winzig. Sieben Kinder leben aktuell in der großen Vier-Zimmer-Wohnung, sie sind null bis drei Jahre alt. Sie leben hier, weil sie in der eigenen Familie nicht bleiben konnten. Weil es Übergriffe gab, Vernachlässigung, Gewalt. „Man sieht ihnen an, dass sie Schlimmes erlebt haben, wenn sie hier am Tor stehen“, sagt Anne Schumacher. Sie ist Teamleiterin der Kinderschutzstelle der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH. Dorthin bringt das Jugendamt Kinder, die zu Hause in akuter Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit sind und geschützt werden müssen.