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Frühling macht Kurzbesuch Saharastaub bremst Achterbahn-Wetter - am Freitag werden in Sachsen-Anhalt bis zu 20 Grad erwartet

Spätestens am Freitag kommen in Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland Frühlingsgefühle auf. Laut Deutschem Wetterdienst werden bis zu 20 Grad erwartet. Das kurze Hoch bleibt jedoch nur eine Stippvisite. Bei der Temperatur-Achterbahn geht es wieder nach unten. Allerdings nicht so heftig wie zuvor - dafür sorgt auch der Saharastaub.

Von Julius Lukas 18.03.2025, 16:43
Hoch Konstantina ist für das frühlingshafte Wetter in Mitteldeutschland verantwortlich.
Hoch Konstantina ist für das frühlingshafte Wetter in Mitteldeutschland verantwortlich. (Foto: IMAGO/Jan Eifert)

Halle/Leipzig/MZ. - Der Frühling kommt nach Sachsen-Anhalt, allerdings nur zu einem Kurzbesuch. „Am Freitag erreichen manche Orte bis zu 20 Grad“, sagte Robert Scholz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) der MZ. Damit gehen hohe Temperaturunterschiede von bis zu 15 Grad innerhalb eines Tages einher. „Das ist schon heftig, für diese Jahreszeit aber nicht ganz ungewöhnlich“, so der Meteorologe. „Wir haben eine ruhige Wetterlage mit wenigen Wolken und blauem Himmel.“ Das führe dazu, dass die Erdoberfläche in der Nacht viel Wärme verliere. „Und am Tag knallt die Sonne dann voll darauf“, so Scholz.

Die warme Luft bringt das Hoch Konstantina nach Mitteldeutschland. Zehn bis zwölf Sonnenstunden sind derzeit möglich. Damit setzt sich das Achterbahn-Wetter der vergangenen Wochen weiter fort. Auf Frostphasen folgen wie Ende Februar bereits Frühlingsgefühle - und andersherum. Entsprechend ist es Anfang der kommenden Woche mit den zweistelligen Plusgraden auch schon wieder vorbei. Allerdings: In den Minusbereich wird es wohl erst einmal nicht wieder gehen.

Ordentlich Saharastaub, aber wohl kein Blutregen

Für den Abschwung mitverantwortlich ist eine kräftige Prise Saharastaub. „Der erreicht wahrscheinlich auch Mitteldeutschland und sorgt für einen milchig-trüben Himmel“, erklärt Robert Schulz. Mit Blutregen - also dem aus der Luft ausgewaschenen Staub - ist allerdings Stand jetzt nicht zu rechnen, da für die kommende Woche allenfalls geringe Niederschläge erwartet werden.

Die hohen Temperaturen bereits Ende März sind eine Entwicklung, die bereits in den vergangenen Jahren immer wieder beobachtet wurde. „Der Kernwinter wird kürzer“, sagt DWD-Meteorologe Scholz. Das liege auch am Klimawandel. Die Folge sei, dass Pflanzen aufgrund der frühlingshaften Werte bereits mit dem Austreiben beginnen. „Das ist dann schlecht, wenn es später noch einmal Frost gibt, was bis Anfang Mai noch möglich ist.“

Dieses Szenario mit spätem Frost erwischte im vergangenen Jahr die Obstbauern in Sachsen-Anhalt, als Mitte April die Temperaturen noch einmal unter den Gefrierpunkt sanken. Ernteeinbußen bis hin zu Totalausfällen waren die Folge. Dass das auch in diesem Jahr passieren könnte, hält Robert Schulz nicht für ausgeschlossen. „Die Gefahr eines Spätfrostes sehe ich noch“, so der Meteorologe.