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Nato-Übung Defender 2020 Nato-Übung Defender 2020: Ab Februar Militärtransporte in Sachsen-Anhalt

Von Jan Schumann 29.01.2020, 15:38
Soldaten arbeiten am Aufbau der Life Support Area Garlstedt. Im Zuge der Übung US Defender Europe 2020 mit Soldaten aus 19 Nationen werden rund 20.000 Soldaten aus den USA nach Europa verlegt. 
Soldaten arbeiten am Aufbau der Life Support Area Garlstedt. Im Zuge der Übung US Defender Europe 2020 mit Soldaten aus 19 Nationen werden rund 20.000 Soldaten aus den USA nach Europa verlegt.  dpa

Magdeburg - Für die internationale Militär-Großübung Defender Europe 2020 schickt die Nato ihre Truppen ab Ende Februar durch Sachsen-Anhalt. Bis Mitte Mai sollen Militärkonvois unter US-Führung über die A 2 bei Magdeburg nach Osten rollen, sagte Halvor Adrian, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, am Mittwoch. Es seien sechs Ein-Wochen-Zeiträume für die Truppentransporte geplant, jeweils von 22 bis 6 Uhr. Ausgespart seien die Tage um das Osterfest, so der Oberst.

Defender 2020 ist die größte Nato-Übung seit 25 Jahren, unter US-Führung erprobt das Bündnis die zügige Verlegung von Truppen und die Einsatzfähigkeit. 37.000 Soldaten aus 18 Staaten nehmen teil, allein 20.000 US-Soldaten werden über den Atlantik nach Europa verlegt. Ziele der Übung sind Polen und das Baltikum. Die Rückverlegungen sollen bis Juli dauern. Es gehe um ein „deutliches Signal der Abschreckung vor Übergriffen auf Nato-Staaten“, erklärte die Bundeswehr. US-Generalkonsul Timothy Eydelnant mit Sitz in Leipzig sprach von einem „deutlichen Bekenntnis zur Nato und zu Europa“. Offenkundig richtet sich die Übung gegen Russland.

Defender 2020: Sachsen-Anhalt ist logistische „Drehscheibe“

Für die Konvois und Militärtransporte sei Sachsen-Anhalt logistische „Drehscheibe“, sagte Adrian. So werde auch die Kaserne in Burg (Jerichower Land) genutzt, um durchziehenden Truppen zu unterstützen: Es geht um Übernachtungen, Sprit, Sanitärversorgung, Bewachung. Laut Adrian werde es 370 Unterkunftsplätze geben, 180 Soldaten des lokalen Logistikbataillons stünden zur Unterstützung bereit. Die Feldjäger als deutsche Militärpolizei sollen laut Adrian An- und Abfahrten in die Kaserne begleiten. Zudem werde das Sanitätsregiment aus Weißenfels die Transporte durch Sachsen-Anhalt begleiten.

Wie viele Militärautos über die A 2 rollen werden, blieb zunächst unklar - insgesamt bewegen sich für die Großübung 35.000 Fahrzeuge, Container und andere Einzelstücke quer über den Kontinent. Über die Autobahn werden ausschließlich Lastwagen fahren, Panzer und Kettenfahrzeuge werden über den Schienenverkehr bewegt, auch in Sachsen-Anhalt. Welche Strecken genutzt werden, blieb zunächst ebenso offen. Bei früheren Übungen liefen die Transporte aber häufig über den Raum Magdeburg, so Adrian. Deutsche Truppen sollen an Militärübungen in Bayern, Polen und Litauen teilnehmen. (mz)