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Messerverbot in Sachsen-Anhalt Kommentar zu anlasslosen Polizeikontrollen auf Adventsmärkten: hinnehmbare Schutzmaßnahme

Sachsen-Anhalts Polizei darf Besucher auf Weihnachtsmärkten dieses Jahr anlasslos durchsuchen, um Messerverbote durchzusetzen. Angesichts der angespannten Sicherheitslage ist das vorläufig hinnehmbar, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann.

Von Jan Schumann Aktualisiert: 12.11.2024, 18:08
MZ-Redakteur Jan Schumann hält die Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten für hinnehmbar.
MZ-Redakteur Jan Schumann hält die Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten für hinnehmbar. (Foto: MZ/Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - Eine Wunschvorstellung ist all das sicher nicht: Bevor man am Adventssonntag zu Punsch und Bratwurst greifen darf, wird man erstmal von der Polizei abgesucht.

Die neuen Regeln für Sachsen-Anhalts Weihnachtsmärkte sind einerseits streng – andererseits sind die angekündigten Kontrollen für Besucher aber auch nachvollziehbar angesichts der Sicherheitslage in Europa. Die Maßnahme ist hinnehmbar, solange sie die Sicherheit auf Adventsmärkten tatsächlich erhöht.

Die Sicherheitslage in Deutschland und Europa ist angespannt

Denn man muss nochmal sacken lassen, wie angespannt die Sicherheitslage aktuell ist. Im Sommer erlebte die Republik mehrere Anschläge und Gewalttaten, in denen Messer zum Einsatz kamen.

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Einen Teil der Taten stufen Ermittler als Terror ein: also Gewalt mit dem Ziel, Angst zu verbreiten.

Helfen die angekündigten Kontrollen dagegen? Ja. Sind sie angenehm für Besucher? Nein.

Erst 2023 nahmen Polizisten einen Terrorverdächtigen fest

Aber die angespannte Lage gibt Polizei und Sicherheitsbehörden aktuell Recht. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr nahmen Polizisten einen 20-jährigen Iraker aus Sachsen-Anhalt fest, weil er im Verdacht stand, einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt begehen zu wollen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Viel wird davon abhängen, wie die eingesetzten Polizisten agieren. Sie sollten Adventsmarkt-Gäste nicht als Verdächtige behandeln, sie sollten stattdessen als schützende Beamte auftreten.

Dann erfüllt sich der Sinn dieser Maßnahme. Hoffentlich ist sie 2025 nicht mehr nötig.